Neues aus dem Garten: Jeden Tag ein bisschen grüner
Von der Hostel Baustelle und auch dem Straßenbau gibt es einiges zu berichten, doch möchte ich mir jetzt erst mal die Zeit nehmen, um euch ein wenig von unserem ersten Garten und der langsam entstehenden Gärtnerei zu erzählen. Zuletzt erwähnt hatte ich unseren Garten am Mietshaus in diesem Beitrag, doch mittlerweile wachsen und gedeihen die ersten Pflanzen auf der Finca.
Hinter dem Lagerhaus entlang des Entwässerungsgrabens, haben wir einige hundert Quadratmeter Buschland in eine Wiese verwandelt. Mit unserem Rasentrimmer war ich allerdings nie wirklich zufrieden, obwohl die 50ccm Maschine eigentlich jede Menge Power hat. Das Problem war die ständig auseinanderspickende und kaputtgehende Plastikspindel, auf der die Nylonfäden aufgewickelt sind.
Als Ersatz für das Plastikding bestellten wir uns einen speziellen Aluminiumaufsatz aus den USA. Mit Schnellverschlüssen für die Nylonfäden und einer unzerstörbaren Aufhängung, hat er den Rasentrimmer in ein Monster verwandelt. So macht jetzt sogar mir das Rasenmähen spaß! Und zu mähen werden wir für die nächsten Jahre wohl genug haben, schließlich steht noch das ein oder andere Gartenprojekt auf dem Plan.
Im Moment wachsen auf der gemähten Fläche unsere Bananenbabys, von denen manche schon über einen Meter hoch sind. Das wichtigste für die Bananen ist ein schöner feuchter Boden, aus dem sie jede Menge Wasser ziehen können. Doch was denen gefiel war den zarten Moringa Pflänzchen daneben leider schon zu viel. In der Trockenzeit begannen manche der abgeschnittenen Äste noch zu sprießen, doch mit dem Wasser kam auch der Tod für die Moringas. Das werden wir nochmal versuchen müssen.
Gegenüber dem Brunnenhaus haben wir entlang eines am Boden liegenden Baumstammes, ein Beet für Kletterpflanzen vorbereitet. Damit die Pflanzen aber auch hochwachsen können, musste irgendwas zum Klettern her. Und da kam das sogenannte „caña blanca“ ins Spiel, von dem wir bereits seit einigen Monaten einen großen Berg hinter dem Mietshaus liegen haben. Dabei handelt es sich leider nicht um Rum, sondern um ein Schilfgras, welches wir in getrocknetem Zustand für viele verschiedene Sachen verwenden wollen.
Um ein Gitter für die Kletterpflanzen zu bauen ist das Material natürlich ideal, und so schnitt ich gleich ein dutzend Stangen zurecht, die Lisa anschließend mühevoll zusammenknotete. Noch schnell ein Gestell gebaut und fertig war unser Gurken und Kürbis Gitter. Die ersten Pflänzchen sind im starken Regen eingegangen, doch der zweite Versuch wird bestimmt hinhauen.
Im ersten Anlauf gut aufgegangen, sind die Maispflanzen in unserem ersten kleinen Maisfeld gegenüber dem Lagerhaus. Unweit von dort, gut platziert unter ein paar Bäumen und zwischen großen Felsen, haben wir außerdem rund ein dutzend Ananas eingepflanzt. Derzeit kaufe ich jede Woche zwei Ananas in Santiago, deren verschiedene Teile dann in meinen Bauch bzw. in die Erde wandern.
Darüber hinaus haben wir von einem unserer Nachbaren mehr als 20 Kaffeepflanzen abgekauft, und entlang der Einfahrt zwischen Straße und Grundstücksgrenze eingepflanzt. Wirklich selber Kaffee zu rösten haben wir zwar nicht vor, doch ein Bekannter von uns hat eine große Kaffeefarm und verarbeitet, röstet und mahlt den Kaffee selber. In ein paar Jahren können wir ihm vielleicht die erste Ernte übergeben und zu unserem ganz persönlichen Finca-Kaffee verarbeiten lassen.
Bereits in den Startlöchern stehen auch zahlreiche kleine Mango Bäume, die wir frisch hereinbekommen haben. Noch sehen sie etwas traurig aus, werden sich aber bald vom umtopfen erholt haben. Die Art mit den rötlichen Blättern gilt als besonders edel, weil sie große Früchte tragen und nur wenige Schädlinge haben soll. Unten am Fluss wachsen viele wilde Mangobäume, die jedoch nur relativ kleine Früchte mit wenig Fruchtfleisch tragen. In ein paar Jahren werden wir den Unterschied sehen.
Um für Abwechslung im Garten und auf dem Speiseplan zu sorgen, haben wir kürzlich eine Ingwerpflanze mit dicken Wurzelknollen eingepflanzt. Sie wird sich bald ausbreiten und uns mit köstlichem Geschmack für Speis und Trank versorgen. Um auch mal etwas Süßes für zwischendurch zu haben oder vielleicht eines Tages einen Schnaps oder Wein herzustellen, haben wir darüber hinaus einige Zuckerrohrhalme eingepflanzt.
Aus Holzresten von den Kabeltrommeln, habe ich noch ein kleines Hochbeet zusammengebaut, welches Lisa mit Stroh und Erde gefüllt und einige Paprikapflanzen reingesetzt hat. Als Schutz vor Sonne und Regen, verwenden wir ein durchlässiges Plastiknetz, welches die Pflänzchen vom gröbsten schützen soll. Nach dem gleichen Prinzip sind wir auch dabei, eine geschützte Fläche zum aufstellen der Gartentische einzurichten. Doch davon werde ich ein anderes Mal erzählen.
Jetzt noch vom Kartoffelturm anzufangen wäre wahrscheinlich zu viel des Guten, weshalb ich an dieser Stelle Schluss machen werde. Weiter geht es bald mit zahlreichen Neuigkeiten von der Hostel Baustelle. Bis dann!
Hi Simon. Wir werden uns bald sehen und das wahre Leben leben denn man lebt nur einmal. Respekt l.g Michael
Trimmer – für Gehölze und starkes Gras gibt es einen Messeraufsatz statt Fäden ?
Ingwer – da sehe ich geringe Chancen bei euch, in der Regenzeit wird der in der Erde verfaulen, Ingwer mag feucht, warm, aber durchlässigen Boden und nicht nass. Das wäre eher was für ein „Hochbeet“ mit Folie drüber im Halbschatten.
Trimmer – Ja, gibt es. Da bei uns im hohen Gras aber überall Steine und Felsen dazwischenliegen, wäre das sehr gefährlich. Da kriegt man schnell Metallsplitter in die Beine. Ich habe als Alternative zum Nylonfaden auch ein paar dicke Kunststoffklingen bestellt, die ich bald mal ausprobieren werde. Die sind speziell um Kanten im Garten zu säubern, sollten die Steine also auch aushalten…
Ingwer – ja, wir haben ihn etwas erhöht eingepflanzt. sollte also nicht im Wasser stehen. Mal sehen was raus kommt 🙂