La Buena Vida en Santa Fe: Was war und was wird im Oktober 2018
Seit der Katzen Kastration gab es nun keine Berichte mehr aus unserem Alltag, was ich mit diesem Beitrag nachholen möchte. Um Langeweile zu verhindern, wird es wieder eine bunte Mischung aus verschiedenen Themen. So, und da ich jetzt eh schon von Katzen geschrieben habe, kommt als erstes eine etwas schlechtere Nachricht.
Nachdem wir vor einigen Monaten schon seine Mutter begraben mussten, hat uns kürzlich auch der kleine Senior Gris verlassen. Die Ursache ist in beiden Fällen recht unklar. Von Giftkröten über giftige Pflanzen, das Rattengift des Nachbarn oder starker Wurmbefall ist alles denkbar. Ja, hier gibt es viele Gefahren für Haustiere und zumindest unsere Katzen hatten bisher kein allzu großes Glück.
Doch auch an dieser Geschichte gibt es etwas Positives, denn Senior Gris hatte kurz vor der Kastration noch jede Menge Spaß mit der Nachbarskatze. So springt gerade in diesem Moment ein kleiner Fellknäuel in dritter Generation durch unser Haus. Bobby wundert sich dabei höchstens woher die ganzen Katzen kommen, ist aber schon sehr eifersüchtig, wenn man es wagt, das kleine Baby zu knuddeln.
Dafür darf Bobby mit auf die Finca und muss dabei natürlich auch Auto fahren. Und das ganz klar am liebsten auf dem Beifahrersitz oder gar gleich auf meinem Schoß. Und sind wir erstmal an der Finca angekommen, gibt es für Bobby eine ganze Auswahl von Schlafplätzen und natürlich alle Essensreste von uns und den Arbeitern. Wenn wir einmal nicht arbeiten, sondern vielleicht ein wenig Entspannung suchen, laufen wir alle miteinander zum Fluss hinunter.
Kurz vor Beginn der Regenzeit gab es dort im März und April jede Menge köstliche Mangos zu ernten. Die letzten 20 Meter um den Fluss wurden damals nicht abgeholzt und sind noch recht naturbelassen. In diesem Bereich gibt es viele alte Mango Bäume, die sich zwischen den Felsen am Wasser recht wohl fühlen und zahlreiche Früchte tragen.
Wenn man sich dann nach dem Schwimmen auf einen der Felsen setzt und sich im angenehmen Wind trocknen lässt, hängen die untersten Früchte quasi auf Augenhöhe. Ich strecke dann meinen Arm aus, pflücke eine Mango vom Baum und beiße herzhaft hinein. Sehr lecker. Irgendwie auch klar, denn diese Mango ist komplett Bio und hat in ihrem Leben nur ungefähr 80 Centimeter zurückgelegt.
Da darf dann auch mal ein brauner Fleck drauf sein. Am besten schmecken sie mir sowieso grün, wenn sie noch bissfest und etwas sauer sind. Die süßen reifen Mangos machen sich in Stücke geschnitten sehr gut in einem scharfen Curry oder auch zu Fischgerichten. So etwas gab es dann auch Ende April zu meinem Geburtstag. Und natürlich einen Kuchen.
So, da wir es jetzt schon von Tierischem und Leckerem hatten, kombinieren wir die beiden Sachen doch gleich. Unsere Lebensmittel kaufen wir vorwiegend lokal und achten auch im Supermarkt darauf, die in Panama oder gar gleich in Santiago produzierten Sachen zu kaufen. Doch es geht noch besser. Hier in Santa Fe halten viele Leute Nutztiere und verkaufen die Erzeugnisse direkt im Dorf.
Da kann es schon einmal sein, dass der Nachbar vorbeispaziert und verkündet, er würde morgen früh ein Schweinchen schlachten. Gerne nehmen wir dann auch gleich ein paar Kilo nahrhaftes Santa Fe Fleisch ab. Ja, in Panama ist es schließlich kein Geschäftsmodell, lebende Viecher von Costa Rica nach Kolumbien zu fahren, um sie dann wieder zu importieren und irgendwelche Förderungen abzugreifen. Nein, so etwas würde schon allein wegen der fehlenden Straßenverbindung nicht funktionieren.
Landwirtschaftliche Förderungen gibt es in Panama auch keine, was dazu führt, dass gewisse Lebensmittel relativ teuer sind. Einen Liter Milch gibt es zum Beispiel nicht unter $1,50. Sehr wohl aber gelten hier gesetzlich festgeschriebene Maximalpreise für sämtliche Grundnahrungsmittel. Die Absichten dahinter waren wohl gut, doch leider hat es in der Praxis dazu geführt, dass vermehrt billige Lebensmittel importiert werden, anstatt diese selber zu produzieren. Tja, vor den Folgen politischer Fehlentscheidungen ist man halt in keinem Land der Welt so wirklich sicher.
In Santa Fe ticken die Uhren sowieo anders, denn streng genommen sind die zahlreichen Hausschlachtungen hier alle illegal. Auch der Bauer der uns seine Milch verkauft, hat mit Sicherheit nicht alle dafür nötigen Papiere abgestempelt. Uns ist das nur recht. Die Milch pasteurisieren kann ich auch selber und was man sonst noch so alles daraus machen kann, wird die Zeit zeigen.
Gerade eben kommen Lisa und Louis von einem Ausflug zur Finca des Nachbaren in den Bergen zurück. Die Ausbeute ist groß. Frische Zitronen, Orangen, Mandarinen, Litschi, Bananen, Kakao und vieles mehr haben sie im Gepäck. Es ist Zeit hier Schluss zu machen. Bis bald!