Casa de Sven: Von der Drainage zum Ringanker
Willkommen zurück auf der Finca, wo ich euch heute von den Fortschritten auf der Baustelle von Sven und Lisa berichten möchte. Im letzten Bericht stehengeblieben waren wir, als Sven gerade die Fundamente für die Terrasse vorbereitet hat. Die Arbeit war beschwerlich, aber eine der letzten dieser Art.
Und als die letzten Bewehrungseisen verlegt waren und die letzte Schubkarre Beton ausgekippt, war sie fertig. Zumindest Großteils. Die Terrasse zieht sich nun, ähnlich wie bei meinem Häuschen, der ganzen Hauslänge entlang und um die Ecke. Sie bietet eine saubere und ebene Arbeitsfläche entlang der späteren Wände. Das Mauern sollte sich so deutlich einfacher gestalten.
Und damit ging es dann auch recht problemlos voran, schließlich war es nicht das erste Mal, dass Sven mit Lot und Kelle zugange war. Die Mauern wuchsen und wuchsen. Und neue Problemfelder taten sich auf. Svens Bauplatz haben wir damals ja mit schwerem Gerät einebnen lassen. Das war ganz einfach nötig, weil hier auf der Finca kaum ebene Flächen vorhanden sind
Dabei hat unser Kumpel Luis mit dem Bagger auf der einen Seite Erde abgegraben und auf der anderen Seite aufgeschüttet. So entstand das Plateau, auf dem nun das Haus steht. Auf der Bergseite ist dabei ein Absatz im Erdreich geblieben. Und genau dort begann in der Regenzeit schön langsam das Wasser aus der Erde zu sprudeln.
Da die Hausmauer nur wenige Meter davon entfernt war, musste eine Lösung her. Es half alles nichts, Sven musste das Mauern unterbrechen und sich der Drainage widmen. Dazu sollte entlang des Hauses erstmal ein tiefer Graben ausgehoben werden. Wie so immer war das leichter gesagt als getan. Einige Felsbrocken hatten sich wieder mal genau in den Weg gelegt.
Sie waren definitiv auch zu groß, um von Hand bewegt zu werden. Dem Drainagerohr macht es bestimmt nichts, wenn ein paar Kurven drin sind. So verlegte Sven die Rohre mit einigen zusätzlichen Winkeln. Darüber kam dann eine Schicht Kieselsteine, welche wiederum mit größeren Steinen bedeckt wurden, bis der Graben fast aufgefüllt war.
Es folgte eine Plastikfolie und ein wenig Erde. So soll verhindert werden, dass Oberflächenwasser in die Drainage eindringt. Stattdessen kann sich dort ungestört das Grundwasser sammeln und durch das Rohr ablaufen. So der Plan. Wie das alles in der Praxis funktioniert, wird sich noch herausstellen müssen. Für den Moment war die Gefahr jedenfalls gebannt und Sven konnte sich wieder dem Mauerwerk widmen.
Wobei allzu viele Mauern konnte man im Moment noch gar nicht sehen. Da das Haus viele Fenster und Türen hat, bestand ein großer Teil der Mauern aus Aussparungen. Doch damit sollte bald Schluss sein. Zahlreiche Stürze mussten nun installiert werden. Dazu hatte sich Sven etwas Besonderes einfallen lassen. In einer eigens angefertigten Form, wollte er quasi fertige Stürze vorproduzieren.
Diese müsste man dann nur noch anheben und an der richtigen Stelle im Mauerwerk positionieren. Doch genau das gestaltete sich schwieriger als erwartet. Beim Anheben der ersten beiden Testexemplare bröckelten sie nämlich auseinander. Wo genau der Fehler lag lässt sich nicht feststellen, da Sven danach erstmal genug vom rumprobieren hatte.
Die Stürze baute er schließlich auf die altbewährte Art. Die diversen Schalungen waren halt langwierig und teilweise umständlich herzustellen. Genau deswegen wollte er es ja eigentlich anders machen. Und jetzt bitte nicht von einer deutschen Baustelle ausgehen. Wenn man natürlich erstmal 20.000 Euro für Schalungen, Stützen und allerhand Zubehör ausgibt, ist das alles wesentlich einfacher.
Mit den krummen panamaischen Brettern war es allerdings ein Abenteuer für sich. Mit zahlreichen selbstgebauten Stützen und zusammengezimmerten Schalungen, klappte es aber doch recht gut. Von einer Betonpumpe oder ähnlichen technischen Hilfsmitteln hat man hier natürlich auch noch nichts gehört. Eimerweise zogen Isais und Sven den Beton nach oben.
Und so entstand ein Sturz nach dem anderen. Langsam und beschwerlich, doch das Haus wuchs und wuchs. Was folgte waren die Träger für das Terrassendach. Die Stützen hatte Sven bereits vor geraumer Zeit fertiggestellt. Nun sollten diese mit einem Stahlbetonträger verbunden werden. Der rund 14 Meter lange Träger, stellte natürlich eine besondere Herausforderung dar.
Die Bewehrung war dabei noch das Einfachste. Um auf diese Distanz eine halbwegs waagerechte Schalung zu bauen, kommt man ohne ordentliche Stützen wirklich nicht aus. Sven hatte dabei eine tolle Idee bzw. eine Menge Glück. Die Höhe der Gerüste mit ein paar zusätzlichen Blöcken untergelegt, war genau richtig.
So konnte er diese als Stützen umfunktionieren und mit relativ wenig Aufwand die elendslange Schalung fertigstellen. Der Träger zieht sich, genauso wie die Terrasse, sozusagen ums Eck herum. Einige kürzere Abschnitte mussten noch einzeln eingeschalt werden. Der Trick mit den Gerüsten klappte aber auch dort hervorragend und so ging es flott voran.
Zu guter Letzt folgte der Ringanker, der eigentlich noch am einfachsten umzusetzen war. Kein Wunder, schließlich waren dort nur seitliche Schalungen nötig. Unmengen an Beton raufhieven musste man natürlich trotzdem. Doch auch das ging vorbei. Schließlich war der Ring vollständig und damit das Gröbste erledigt.
Nun muss Sven nur noch die Giebel mauern bevor es an den Dachstuhl gehen kann. Doch davon werde ich euch in einem anderen Beitrag berichten. Bis dann!