Neues aus dem Garten: Von aktuellen und zukünftigen Fruchtbäumen

Hallo und willkommen wieder mal auf unserer Finca hier im schönen Santa Fe. Nach so vielen Urlaubsberichten gibt es jetzt endlich wieder einmal etwas von zu Hause. Und hier im Garten rund um die Casita Simon ist seit dem letzten Bericht so einiges gewachsen. Mit dem vielen Regen in letzter Zeit ist das auch kein Wunder.

Das Wasser welches uns zu Anfang des Jahres gefehlt hat, kommt jetzt etwas verspätet. Und während es in anderen Provinzen schon wieder zu viel des Guten ist, regnet es hier bei uns zwar teilweise auch tagelang, jedoch gemäßigt. Schuld daran sind wie jedes Jahr die gigantischen Tiefdruckgebiete über der Karibik, die nicht nur wie am Fließband Wirbelstürme fabrizieren, sondern eben auch für tagelangen Regen bei uns sorgen.

Und als wir Ende Juni von unserem Aufenthalt in Europa zurückkamen, waren die Bedingungen ideal für Gartenarbeit. Ein paar von den im April bei unserem Besuch in Chiriquí gekauften Obstbäumen wollte ich also direkt einpflanzen. Allen voran den Rambutan, hier in Panama eher als Mamon Chino bekannt. Verwandte von ihm kennt ihr bestimmt, die Litschi aus dem China Restaurant um die Ecke ist ihm nämlich recht ähnlich.

Doch auch die Stachelannone, im Deutschen wird sie auch als Sauersack bezeichnet, ist ein typischer Obstbaum in Panama. Ja und der Name ist Programm. Die bis zu 4 kg schwere Frucht ist sehr sauer und wird gerne zu Getränken, Eiscreme oder Marmelade verarbeitet. Die gewöhnliche Limette, hier auch als Limón Persa bekannt, muss ich hingegen sicher nicht verlinken. Wenn nicht aus der Küche dann kennt man die aus den Cocktails.

Selber gezogen haben wir diverse andere heimische Citrusbäume. Populäre Sorten sind Mandarinen und Orangen und vor allem allerhand Kreuzungen zwischen den beiden. Einige der Bäumchen sind mittlerweile auch höher als ich und werden wohl demnächst die ersten Früchte tragen. Was für Bäume wir genau gezogen haben werden wir also spätestens dann wissen.

Weiter geht es mit dem Wasserapfel, in Panama als Marañón Curazao bekannt. Die Samen haben wir ebenfalls selber gezogen und in knapp 18 Monaten ist der Baum nun schon größer gewachsen als ich. Hier auf der Finca, egal ob bei Dürre oder Regen, gefällt es ihm sichtlich gut. Seine Früchte, von denen er vielleicht nächstes Jahr die ersten haben wird, sind sehr wässrig, erfrischend süß und die Konsistenz würde ich mit einem knackigen Pfirsich vergleichen.

Ganz interessant auch der Achiote bzw. Annattostrauch, dessen Früchte bzw. deren Samen als Gewürz, natürlicher Farbstoff in Lebensmitteln (E160b) und zu kosmetischen Zwecken verwendet werden. Industriell dienen sie als Rohstoff für Lippenstift und besitzen außerdem eine entzündungshemmende Wirkung. Die vielen roten Blüten bieten darüber hinaus super Futter für Bienen und Colibri.

Beim Gießen in der Trockenzeit, während der ich neu gepflanzte Bäume im ersten Jahr zweimal wöchentlich mit Kanistern Wasser versorge, ist mir dabei noch eine Symbiose aufgefallen. Seit jeher sitzen am Stamm und in den Kronen der Achiote wehrhafte kleine Ameisen, welche die Pflanze gegen Eindringlinge verteidigen. So fiel der Annattostrauch bisher auch kaum den Blattschneideameisen zum Opfer.

Und eben wegen der teilweise mühsamen Wässerung in der Trockenzeit, musste ich meine Begeisterung des Pflanzens auch ein wenig zügeln. Das andere Thema ist die Reinigung umliegender Bereiche, denn sobald irgendwas wächst das man haben will, muss das Unkraut drum herum regelmäßig entfernt werden. Alleine schon, weil man hinlaufen und die Pflanzen überhaupt mal finden muss um sie zu versorgen.

Ich glaube es ist für euch schwer vorstellbar wie schnell hier aus sauber „gemähtem“ Rasen ein regelrechter Dschungel wird. Zu guter Letzt ist auch nicht alles Land frei für Obst und Gemüse, denn ein richtiges Haus werde ich irgendwann die nächsten Jahre vielleicht auch mal bauen. Es wäre also schade jetzt einen Baum zu pflanzen, der dann in ein paar Jahren im Weg steht. Ein guter Plan ist da gefragt, den ich allerdings noch nicht habe.

All das limitiert also ein wenig die Geschwindigkeit, mit welcher wir unseren Garten erweitern können. Die neuen Bäume und Obstsorten kommen trotzdem herein und so habe ich bereits letztes Jahr damit angefangen, die interessantesten Kandidaten für einen Platz im Garten in großen Pflanzsäcken vorzuziehen. So können Sie bereits ein paar Jahre vorwachsen und ich habe noch mehr Zeit geeignete Standorte zu finden.

So zum Beispiel der Mammiapfel oder auch Mamey. Der bis zu 20 Meter hohe Baum benötigt zwischen 7 und 14 Jahren für die ersten Früchte. Diese sind köstlich und können entweder frisch gegessen oder zur Herstellung von Marmelade oder Säften verwendet werden. Farblich ganz ähnlich sehen die Früchte der Matisia Cordata aus, die ihrer Form wegen auch Teta de Chola genannt werden. Das fasrige gelb-orange Fruchtfleisch ist süßlich nussig mit Noten von Aprikose und Mango.

Nach den ganzen Süßigkeiten möchte ich jetzt zum Schluss auch noch den Brotfruchtbaum erwähnen, mit dem ich 2011 in Fidschi bereits ausführlich in Kontakt kam. Die Brotfrucht ist eine bis zu 6kg schwere stärkehaltige „Frucht“, die besonders in Asien als Grundnahrungsmittel dient. Für mich durchaus interessant als Kartoffelersatz. Hier in Panama ist sie eher unbekannt, eine einzelne kleine Pflanze konnte ich trotzdem ergattern

Zusammen mit vielen anderen wartet sie aber noch in ihrem Pflanzsack in der Gärtnerei auf die Zuteilung ihres endgültigen Standortes. Und auch für die kommende Gemüsesaison sind wir schon Mitten in den Vorbereitungen. Die Arbeit wird uns so schnell nicht ausgehen und ich werde bestimmt bald wieder aus dem Garten zu berichten haben.

Um jetzt zurück zum Anfang zu kommen: Vielleicht ein kurzes Video um euch einen Eindruck davon zu verleihen, wie es hier in der Regenzeit aussehen kann. Bis bald im nächsten Beitrag!

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