Safari Tag 2: Amboseli National Park
05.08.2013
Um kurz nach 6 Uhr früh stiegen wir planmäßig in den Safari Bus und fuhren ein letztes Mal durch den Tsavo West National Park. Auf dem Weg zum Tor begegneten wir noch mehreren Büffeln und einem gut getarnten Löwen, der sich im hohen Gras versteckte. Dann begann die Fahrt zum rund 300km entfernten Amboseli National Park. Der Weg führte uns über die wohl schlechtesten Straßen Kenias, vorbei an abgelegenen Dörfern und zahlreichen Obst- und Gemüseplantagen.
Einen ersten Stopp gab es kurz nach Mittag, als wir in das Gebiet der sogenannten Maasai People einfuhren. Diese Nomaden pflegen seit Jahrhunderten denselben Lebensstil und ließen uns nach Einwurf einiger Schillings das Leben in Ihrem Dorf erkunden. Nach dem Willkommens-Tanz ging es direkt in eine der kleinen Hütten, die aus Holzstöcken, Elefantenkacke und wer weiß noch was zusammengeklebt war. Im inneren lag ein Stück Glut das zwar die Luft erwärmte, gleichzeitig aber einen beißenden Qualm verbreitete.
Die nächste Station war der Medizinmann, der uns seine natürlichen Heilmittelchen vorstellte. Es kamen noch ein paar Jungs die unter sichtbaren Anstrengungen ein Feuer entfachten. Weiter ging es zum Souvenirshopping, wo die üblichen Halskettchen, Armbändchen und geschnitzten Figuren angeboten wurden. Als ich aber einen Löwenzahn entdeckte und mir versichert wurde das er von einem auf natürliche Weise verendeten Löwen stammte, konnte ich nicht wiederstehen und musste ihn haben. Was für ein Souvenir! Letzte Station war eine kleine Hütte die offenbar die Schule war, gefüllt mit kleinen, furchtbar aussehenden Kindern. Ach wie gut es doch die Fratzen bei uns haben…
Schließlich ging es weiter mit dem Bus, auf zur nächsten Unterkunft, wo es zuerst einige Verwirrung wegen der Zimmer gab. Schließlich fuhren wir noch ein Stück weiter zur Kibo Lodge, unweit des Amboseli National Parks. Heute war Bush-Camping angesagt. Ich bekam ein riesiges Zelt mit zwei Betten, Toilette und Dusche für mich ganz alleine. Dann war es endlich Zeit fürs Mittagessen, das mir wenig später noch zum Verhängnis werden sollte. Die Hotelanlage hier war schon mehr nach meinen Vorstellungen gestaltet. Trotz Swimming Pool und anderen eher ungewöhnlichen Annehmlichkeiten. Die Gebäude und alle Möbel waren aus Holz und sorgten für ein richtiges Afrika-Feeling.
Gegen Abend bestiegen wir erneut unseren Safari-Bus und stellten uns in eine Schlange vor den Eingangstoren des Amoseli National Parks. Zu den Attraktionen gehörten nicht nur die Tiere, sondern zweifelsohne auch einige Exemplare der Gattung Mensch. Ein Wagen voller Japaner mit Mundschutz und ausgestattet mit Objektiven der Größe „Bazooka“ war so ein Beispiel. Die Anzahl der Tiere im Vergleich zum Tsavo West National Park war hier enorm. Große Herden von Zebras, Elefanten, Gnus und Giraffen wanderten durch die Landschaft.
Das absolute Highlight waren Mama und Baby Leopard Gepard die sich bis auf wenige Meter an unser Auto heranwagten. Es gelangen mir einige sensationelle Bilder vom Leoparden wie er sich streckte, gähnte und zum Abschluss noch auf einen Baumstumpf kletterte um Aussicht zu halten. Während mich all das noch ein wenig ablenkte bemerkte ich aber wie mein Bauch sich immer mehr und mehr begann aufzublähen und zu schmerzen.
Am Abend setze ich mich noch mit einem deutschen Pärchen in die Bar und genoss ein Guinness, während ich stolz von meinen Weltreisezeiten erzählte und ein wenig Werbung für meinen Blog machte. Als es dann Zeit fürs Abendessen war wurde mir aber so richtig schlecht und ich schaffte es grade noch rechtzeitig auf meine Zelt-Toilette um denen hier nicht die Bar vollzukotzen. Mein Körper begann sich aus sämtlichen Öffnungen des Mittagessens zu entledigen. Ich kann mich nicht erinnern wann es mir das letzte Mal so dreckig ging. Tja, Gratulation Kibo Lodge, du hast etwas geschafft was Straßenhändler in sämtlichen Ländern dieser Erde nicht geschafft hatten: Mir eine Lebensmittelvergiftung zu verpassen.
Die Nacht war sehr unangenehm und am Ende war ich doch dankbar eine Toilette mit Wasserspülung mein eigen nennen zu können. Da das Licht bzw. der Strom in der Nacht aber abgestellt wurde, war es doch recht abenteuerlich mit Würgereiz aus dem Bett zu klettern und im stockdunkeln den Weg zur Toilette zu finden. Tja, aber irgendwann war auch das vorbei und ich hatte einfach nichts mehr in mir drin das irgendwie hinaus hätte können. Das ich meine Medikamente aus Platzmangel im großen Rucksack in Kilifi zurückgelassen hatte war auch nichts unbedingt ideal. Aber morgen wird es mir ohnehin wieder besser gehen – hoffentlich.