Das war der Bregenzerwald
Es war Samstagnacht kurz vor Mitternacht, als Michele und ich noch vor den Glutresten am Grillplatz saßen und eine Zigarette rauchten. Der klare Sternenhimmel den wir hier die letzten Nächte genossen hatten, war schon deutlich bedeckter geworden. Ein klares Zeichen das nicht nur das Wetter schlechter, sondern auch das unser kleiner Erholungsurlaub bald zu Ende gehen würde.
Die Ruhe endete dann doch recht abrupt, und ich dachte noch eine Kuh oder eine Ziege hätte sich im Dunkeln verlaufen. Michele war aber der festen Meinung Mia im Haus schreien zu hören. Und ihr könnt euch nicht vorstellen was da los war. Diese kleine zierliche Chinesin, bewaffnet mit einer riesigen Bratpfanne, wild umherhüpfend und schreiend.
Und warum das ganze fragt ihr euch? Sie wurde von einer Kellerassel, fast zu klein um zwischen zwei Finger zu nehmen, beim Film schauen auf dem Sofa überrascht. Danke Michele für die Geistesgegenwart – ohne den Fotobeweis würde das wahrscheinlich niemand glauben 😀
Ok, der nächste Morgen war gekommen und so schwer es fiel, aber wir mussten uns von der lieb gewonnenen Hütte und unseren Gastgebern verabschieden. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Willi und Moni, für die tolle Unterkunft, das leckere Essen am Samstag und die nützlichen Tipps. Achja, die beiden vermieten die Wohnung natürlich auch an andere Leute. Also wer Interesse hat einfach Kontakt aufnehmen.
Als das Auto vollgeladen war ging’s schließlich wieder zurück nach Dornbirn, wo wir meine Schwester und meine kleine Nichte in deren Wohnung besuchten. Nach ein bisschen Kaffee und Kuchen fuhren wir alle gemeinsam ins Rohrbach. Wirklich auffallend war, das Alessia und Mia erstaunlich gut miteinander klar kamen, obwohl sie sich eigentlich nicht viel zu sagen hatten.
Alessia spricht für ihr Alter sehr gutes Deutsch und Mia halt chinesisch und englisch. Auf der Schaukel war das dann etwa so: „Und jetzt ganz fescht!“. Fragende Blicke „What did she say?“. Es ging dann aber quer durch den Garten, rund ums Haus, mit dem Dreirad die Straße lang und so weiter. Schon interessant wie gut das funktionieren kann ohne ein einziges Wort.
Tja es war noch ein lustiger Nachmittag und bis zuletzt hat die Sonne vom Himmel geschienen. Nachdem ich die zwei Damen dann zur Grenze in die Schweiz geführt, und mich ein bisschen wehmütig verabschiedet hatte, zog der Himmel zu und es fing an zu regnen. Ein besseres Timing konnten wir für diesen Ausflug wirklich nicht gehabt haben.
Abschließend muss ich sagen es war eine tolle Zeit im Bregenzerwald. Hätte ich nicht gedacht. Hab sowieso eine ganze Menge gelernt an diesem Wochenende. Die elektronischen Weidezäune hauen echt rein. Hatte ich von früher anders in Erinnerung. In Bezau sieht man viel mehr Sterne als in Dornbirn. Und um Urlaub zu machen muss man nicht unbedingt weit weg gehen.
Aber vor allem: es ist nicht immer alles so wie es scheint. In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!
„elektronischen Weidezäune “ elektrische, elektronisch ist meist „Schwach“-Strom.
Ja, mein lieber Neffe, wenn du den Umkreis von nur 200km Luftlinie von deinem Gefilde nur annähernd kennen lernen willst, dann bist du monatelang damit beschäftigt. Darfst gerne mal mit Oma und uns ins Südtirol mitkommen.
Südtirol, Gardasee, Como-See, Lago Maggiore, Schwarzwald oder schon mal Rheinsee oder Seerhein (beides im/am Bodensee) gewesen ? 🙂