Amador Causeway und das Stadtzentrum
April 2016
Okay, der Panama Kanal und der Hafen von Balboa liegen nun hinter mir, der Bus dreht seine Runde weiter Richtung Amador und hinaus auf den Causeway. Dabei handelt es sich um einen rund 2km langen Damm am südlichen Eingang des Panamakanals. Er wurde mit dem Abraum des Kanalbaus aufgeschüttet und verbindet vier kleine Inseln vor der Küste mit dem Festland. Früher war hier eine – was denn sonst – amerikanische Militärbasis.
Den ersten Stopp machte der Bus bei einem bunten Haufen schräger Architektur namens Biomuseo. Rund 8 Jahre lang haben die Panamenier hier mehr als 60 Millionen Dollar versenkt. Das Ergebnis ist recht merkwürdig. Gut dass mich Museen nicht interessieren, sonst hätte ich hier auch nochmal Eintrittsgeld liegen lassen müssen. Die Ausstellungen widmen sich ohnehin der Biodiversität von Panama, die ich mir in den nächsten Tagen und Wochen hoffentlich noch persönlich und lebendig anschauen werde. Kein Bedarf für ein Museum also.
Weiter ging es bis ans Ende des Causeways auf die Isla Flamenco. Zahlreiche kleine Geschäfte, Fahrradverleihe, Restaurants, Eisdielen und vieles mehr säumen hier den Weg. Ein Hafen wo die Geldwäsche-Jachten geparkt werden darf natürlich auch nicht fehlen. Die ganze Gegend wirkte aber ziemlich ausgestorben. Neben einer Hand voll anderer Touristen war ich der einzige Mensch der da rumlief.
Eine Besonderheit auf den Inseln sind auch die Duty-Free Shops, wegen denen hier seit kurzem auch Kreuzfahrtschiffe anlegen, um ihren Passagieren steuerfreie Einkäufe zu ermöglichen. Das Beste an diesen Schuppen war die Klimaanlage. Eine Tafel Milka Schokolade $5, eine Toblerone in Standardgröße $8. Weiter geschaut habe ich nicht.
Bemerkenswerterweise war dies auch der erste Duty-Free Laden überhaupt, in dem ich keine Zigaretten gefunden habe. Die sind in Panama generell schwierig zu bekommen. Offen geworben wird nicht, in den Läden irgendwie sichtbar positioniert sind sie auch nirgendwo. Da hilft nur viel fragen und suchen, eine Packung kostet dann auch mal gleich viel wie in Europa. In der Innenstadt habe ich mittlerweile einige Straßenhändler ausfindig gemacht, die gefälschte Marlboro für etwas mehr als einen Dollar verkaufen. Nicht schlecht.
Wie dem auch sei, auf der Insel Flamenco konnte ich nichts aber auch gar nichts anfangen. Also ab in den nächsten Bus und zurück in die Stadt. Der Weg entlang der Cinta Costera war ziemlich beeindruckend. Wie viele andere Küstenstädte hat Panama hier in den letzten Jahren viele tausend Quadratmeter Land vom Meer zurückerobert und neues Bauland geschaffen. Anstatt alles mit Hochhäusern vollzuklatschen wurde hier aber eine Art Parkanlage geschaffen. Im Hintergrund glitzern die Glaspaläste der Schwarzgeldwäschereien.
Einen kurzen Zwischenstopp machte ich noch in der Altstadt, der Casco Antiguo. Auch hier ein schöner Park direkt an der Küste, voller Palmen und bunten Blumen. An der Küste ging ein Wind, in den dreckigen, lauten und stinkenden Straßen der Altstadt hingegen stand die Luft. Die Mittagssonne brannte vom Himmel herunter, was meine Motivation dort rumzulaufen deutlich schmälerte. Noch dazu soll die Nachbarschaft ziemlich gefährlich sein, und da ich allein unterwegs war eine denkbar ungute Kombination. Also scheiss auf die alten Häuser.
Ab zu rück in den Bus. Endstation war nun das Multicentro Einkaufszentrum direkt im Stadtzentrum von Panama City. Die Straßen sind hier 3-stöckig, ein Lärm und eine Hitze das man sich am liebsten irgendwo verkriechen würde. Also rein in die Mall. Klimaanlage, wie herrlich. In meinen kurzen Hosen und Sandalen begann es mich dann aber ziemlich gleich zu frieren. Kaufen wollte ich hier ohnehin nichts, das Hard Rock Cafe Panama verführte mich dann aber mit der Terrasse und dem Rauchbereich dazu, wenigstens mal die Speisekarte anzufordern.
Außer fettigem amerikanischem Essen gab es dort natürlich nichts, verlockend war aber die Auswahl an frisch gezapften Bieren. Also wartete ich geduldig auf die Kellnerin und wollte ein Bier vom Fass bestellen. Zu meiner großen Enttäuschung gab es kein einziges davon. Die Zapfanlage war wohl kaputt gegangen, geklaut worden oder mangels Motivation nicht eingeschaltet. Als mir das Mädel dann ein Dosenbier zum fünffachen Ladenpreis anbieten wollte, suchte ich ganz schnell das Weite.
Also wieder raus in die Hitze, erstmal ein paar hundert Meter der Straße entlang gelaufen. Dann in einen Subway rein und ein gesundes Abendessen mitgenommen. Mit dem Taxi ging es dann zurück zum Hotel. Ich muss sagen so langsam habe ich die Nase voll von dieser Stadt, es wird Zeit das ich hier rauskomme. Allzu lange wird es nicht mehr dauern.
Mehr dazu im nächsten Beitrag, bis dann!
Moin Simon,
ich wollte mich nur mal erkundigen ob denn noch weitere Beiträge kommen 😉 ?
Gruß
Maik
Oh ja, das war erst der Anfang 🙂 Ab sofort geht es weiter mit der Berichterstattung!
Gewöhn dich dran … „wie man sich bettet so liegt man“ !
Oder wie sagt man ? „In der Ferne liegt das Glück“ zumindest solange man dran glaubt.