Ankunft in Daressalam
Bevor der eigentlich Reisebericht beginnt, möchte ich euch kurz ein bisschen über meinen Versuch berichten, vorab ein Visum zu beantragen. Im Prinzip ist das ja ganz einfach, hatte ich auch schon für Kenia so gemacht. Man schickt den Reisepass samt Visumgebühr und einem adressierten Rückumschlag an die Botschaft des jeweiligen Landes. Im Fall von Tansania ist die zuständige Botschaft in Berlin. Also Formular ausgefüllt, alles per Einschreiben hingesendet.
Als ich dann nach fast einem Monat meinen Pass immer noch nicht zurück hatte, und nur noch eine knappe Woche bis zum Abflug blieb, wurde ich langsam nervös. Nach mehrmaligen Rückfragen bei der Botschaft wurde mir versichert dass mein Visumantrag positiv entschieden, und der Pass schon vor zwei Wochen zu mir zurückgeschickt wurde. Nach mehrstündigen Hotline Abenteuern bei der Deutschen und Österreichischen Post dann das Ergebnis: Das Einschreiben wurde statt nach AUSTRIA nach AUSTRALIA geschickt. Na toll.
Also auf zur Bezirkshauptmannschaft und per Express einen neuen Pass bestellt. Der alte wird dabei natürlich ungültig und im System zur Fahndung bzw. als gestohlen markiert. OK. Zwei Tage später hatte ich dann den neuen Pass. Meine Reise war also gesichert. Man muss jetzt nicht erwähnen dass der alte Pass dann zwischenzeitlich noch seinen Weg aus Australien zurück fand, und einen Tag vor Abflug bei mir zu Hause auf dem Tisch lag. Egal, ich hab dann doch lieber zwei Pässe als keinen. Beim nächsten Mal werde ich Pickerl mit Kühen auf das Kuvert kleben und groß raufschreiben „Cows, not Kangaroos!“…
Zwischenzeitlich kam mir noch eine lustige Idee für einen gratis Aufenthalt in Guantanamo. Ich hätte mir einen langen Bart wachsen lassen sollen, die aktuelle Ausgabe des Propagandamagazins des Islamischen Staats besorgen, und beim Einchecken meinen zur Fahndung ausgeschriebenen Pass verwenden sollen. Das wär ein Spaß geworden.
Ok. Am Mittwochabend ging’s dann nach München, wo ich eine Nacht im Hotel verbrachte und am frühen Morgen nach Amsterdam flog. Weiter ging’s dann über Kilimandscharo nach Daressalam, wo das Visum übrigens in 10 Minuten ausgestellt war. Naja, nachdem ich damals in Vietnam 2 Stunden darauf warten musste, hatte ich gedacht es rentiert sich das vorab zu erledigen. Das war wohl doppelt falsch. Egal. Mittlerweile bin ich gut angekommen, sitze in meinem Zimmer im Transit Airport Hotel und gehe gleich mal schlafen. Es ist schon nach 23 Uhr und ich verkneife es mir, jetzt noch auf die Straßen zu gehen.
17.10.2014
Nach einer unglaublichen heißen Nacht (bezogen auf die Temperaturen hier), kroch ich um 9 Uhr aus dem Bett und genehmigte mir ein kleines Frühstück. Dann rief ich den Taxi Fahrer an, der mich gestern vom Flughafen abgeholt hatte. Schnell hatten wir einen Preis für eine kleine private Stadtführung ausgehandelt und es ging los Richtung Stadtzentrum. Der Verkehr war mörderisch, die Sonne brannte gnadenlos vom Himmel und ungefähr eine Stunde später waren wir beim National Museum angekommen.
Dort gab es – wie in jedem Museum – mehr oder weniger interessante Dinge zu sehen. Beeindruckend fand ich zum Beispiel die mehr als dreieinhalb Millionen Jahre alten Fußabdrücke unserer Vorfahren, sowie die vielen Knochen, Schädel und abgebildeten Wandmalereien. Leider wurden viele dieser archäologischen Schätze in den letzten Jahrhunderten durch Schatzsucher und Touristen geplündert bzw. beschädigt.
Weiter ging es zum Fischmarkt, wo wir von einem Bekannten meines Fahrers durch die Gegend geführt wurden. Der Markt ist quasi in drei Bereiche aufgeteilt. Einmal dort wo es den fangfrischen Fisch gibt. Und nicht nur Fisch, sondern eigentlich so ziemlich alles was irgendwie aus dem Meer kommt. Krabben, Krebse, Shrimps, Tintenfisch, Rochen und was weiß ich alles.
In einem anderen Bereich werden die Fische dann zum Kochen vorbereitet, sprich gewaschen und ausgenommen. Im dritten Häuschen wird schließlich gekocht. So kann jeder hierher kommen, einen Fisch kaufen und ihn direkt beim Markt zubereiten lassen bzw. die Küche benutzen. Leider war schon viel zu viel Zeit vergangen und wir mussten zurück durch den Stau und zum Hotel.
Dort sitze ich jetzt grade, schreibe hastig diesen Beitrag und freue mich schon auf meinen Flug nach Mafia Island. In einer Viertelstunde geht’s zurück zum Flughafen. Mehr dazu gibt es dann im nächsten Beitrag. Wann der online gehen wird kann ich nicht sagen, Strom und fließend Wasser gibt’s nämlich nicht in meiner nächsten Unterkunft, und womöglich auch kein Internet.
Bis dann 🙂
Tja, für mich wäre das ein Schlemmerparadies ! 🙂