Bye Bye Hippies, Hello Great Ocean Road

13.01.2011

Ein weiterer unvergesslicher Tag mit Hippies, Franzosen und Billig-Wein. Gegen Abend, nachdem alle aufgewacht waren, haben wir gemeinsam das Haus aufgeräumt. Denn es gab einen Grund dafür: Die kleine Schwester von Fraser kam zu Besuch. Und da muss man natürlich einen guten Eindruck machen hehehe.

Wir verbrachten den Abend wie üblich mit Musik und Trinkspielen. Ein weiteres Highlight war das Buch von Michele. Es ist so ein typisches Mädchen Dings…da soll jeder reinschreiben der ihr über den Weg gerannt ist. Und so auch die Hippies. Natürlich nicht mit normalen Stiften, NEIN, Fraser wollte unbedingt mit seinem Blut schreiben. Ein kleiner Schnitt und viel Gelächter später war es erledigt 😀

blut

Gegen 2 Uhr morgens, als die Mehrheit schon demotiviert war, zog es Fraser, Jona und Michele noch in die Stadt. Sie wollten unbedingt in einen Club. Nachdem Jona umgezogen war (ja, es ist ganz schön schwierig für einen Hippie Club-taugliche Klamotten zu finden) verschwanden sie mit einem Taxi.

Für mich bedeutete das eine letzte Nacht alleine im Van. Es ist schon merkwürdig, dass ich den jetzt zukünftig teilen muss, aber ich bin mir sicher Michele und ich werden viel Spaß haben auf dem Weg nach Perth 🙂

 

14.01.2011

Eigentlich wollten wir an dem Tag abreisen, aber irgendwie fand keiner von uns genug Motivation bzw. schlaf in der Nacht davor. Außerdem hat es dauerhaft geregnet…und so blieben wir noch einen weiteren Tag. Wir hatten nur zwei Probleme: Das Essen wurde knapp und wir hatten kein anderes Auto außer meinem Van. Also habe ich ihn gegen 23 Uhr zwei Hippies und einem Franzosen überlassen.

Unerträgliche 90 Minuten später kamen sie zurück. Das Auto war noch ganz, und bis zum Rand gefüllt mit Essen. Nach dem waschen und sortieren der Sachen war der Abend dann auch zu Ende und wir gingen schlafen.

 

15.01.2011

In der Früh (also gegen 12 Uhr mittags) verabschiedeten wir uns zum ca. zehnten Mal von all den lieben Leuten und traten unseren Weg Richtung Küste an. Da kam der erste Schock: Riesengroß mit Leuchtschrift geschrieben stand da: Great Ocean Road Closed (…due to significant storm and flood damage).

great-ocean-road-closed

Wir ließen uns aber nicht vom Weg abbringen und fuhren erst mal direkt nach Geelong.

Das ist die letzte Stadt vor der ca. 250km langen B100, auch Great Ocean Road genannt. Nach ein bisschen Shopping setzten wir unseren Weg fort, und stellen fest, dass an angegebener Stelle keine Straßensperre sondern lediglich zehn Hinweisschilder standen. Die Straße war teils stark verschmutzt, mit Schlamm und Kieselsteinen bedeckt, aber problemlos befahrbar. Ich denke wir waren unter den ersten Leuten die da wieder durchfuhren, denn es war so gut wie nichts los.

Zweifellos ist das hier sonst eine Touristenhochburg – denn die Straße ist umringt von einem waren Schilderwald. Neben dem obligatorischen Speed Limit stehen vor jeder Kurve zusätzliche Geschwindigkeitsangaben auf gelben Tafeln, ich denke das sind „Vorschläge“ für die Touristen. Nach ein paar Kilometern weiß man aber wie die einzuschätzen sind, und fährt eine „50 km/h“ Kurve souverän mit 80 km/h. Noch ganz witzig sind die Hinweisschilder nach jedem noch so kleinem Parkplatz (und wenn es nur ein Seitenstreifen mit 3 Plätzen ist) „DRIVE ON LEFT IN AUSTRLIA“ und große Pfeile auf der Fahrbahn. Immer wieder lustig.

Wir konnten problemlos bis Torquay und Lorne vorstoßen und machten noch Halt bei einem Wald, der dafür bekannt ist, dass überall in den Bäumen diese pelzigen kleinen Tierchen pennen. Und wie bestellt sind die da rumgehangen 😀 Trotzdem ziemlich langweilig die Koalas auf dem Baum schlafen zu sehen.

Alles in allem muss ich aber sagen, dass die GREAT OCEAN ROAD ihren Namen wirklich verdient hat.

great-ocean-road

Ein paar Kilometer nach Lorne nutzten wir einen kleinen Parkplatz für die Nachtruhe. Es war direkt am Meer und man konnte die Brandung hören. Und das gratis! Zu unserer Überraschung wurden wir weder von einem empörten Anwohner noch von einem Ranger geweckt. Wir bekamen sogar noch Gesellschaft von zwei Finnen, die auch von den überzogenen Preisen hier entsetzt waren.

 

16.01.2011

Nach dem Aufstehen sind wir nochmal 30km zurück gefahren und wollten uns irgendwelche Wasserfälle anschauen, von denen die Finnen gestern erzählt hatten. Blöderweise war der Zugang verboten, wir haben es trotzdem probiert, und sind bei einer großen Schlammpfütze wieder umgedreht 😀 Wenigstens haben wir ein paar Fotos von dem trüben, wolkigen Morgen gemacht.

Dann ging es wieder retour in die andere Richtung. Einige Kilometer nachdem wir unsere Übernachtungsstelle erneut passiert hatten, fiel mir ein braunes Schild mit der Beschriftung „Tree Top Walking“ und einem Pfeil nach rechts auf. Dazu muss man wissen, dass in Australien die braunen Schilder immer auf Sehenswürdigkeiten hinweisen. Instinktiv lenke ich CeeJay nach rechts und wir fuhren 40km über Bergstraßen und auf einmal waren wir mitten im Dschungel. Die Straße wurde  immer schmaler und buschiger, und es machte irrsinnig Spaß da rauf zu fahren 🙂

Otway-Road

Nach ein paar Kilometern und 22$ Eintrittsgeld konnten wir dann tatsächlich den Baumkronen entlang laufen. Man fühlt sich wie in einer vergangenen Welt, wenn man durch den dicht bewachsenen Regenwald läuft, umgeben von Riesenfarn und gigantischen Bäumen. Vielleicht haben die Dinosaurier Attrappen auch dazu beigetragen.

Ich empfehle den Otway Fly Treetop Walk auf jeden Fall, der ist sein Geld wert 🙂

Nach dem Baumkronenlaufen gab es dann erst mal Wurst, Brot und Käse auf dem Parkplatz, und anschließend machten wir uns auf den Weg nach Apollo Bay. Aber nicht über die Straße über die wir gekommen waren, NEIN, wir müssen natürlich über eine Gravel Road (unbefestigte Straße) dahin fahren. Es war verdammt holprig und staubig, aber mir hat es wieder mächtig Spaß gemacht CeeJay durch den Dreck zu lenken.

Nach einem kurzen Abstecher nach Apollo Bay ging es weiter westlich durch den Wald zu einem Gratis Campingplatz. Da sind wir dann auch angekommen, haben Essen gekocht, gegessen und abgewaschen.

Mittlerweile ist es dunkel geworden und ich tippe fleissig meine Berichte für euch. Noch ist ungewiss wann wir sie euch senden können, aber ich hoffe bald!

 

 

2 Antworten

  1. Drive safely auf Schotterstrasse mit 100 km/h Schild ist cool … 😉

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