Casita Simon: Ein Holzgeländer, ein Handlauf und Caña Verkleidung
Einmal mehr heiße ich euch willkommen in der Casita Simon, wo es langsam ans Eingemachte geht. Der Holzboden der Zwischenetage sowie die selbstgebastelte Holztreppe sind ja mittlerweile fertig. Alles was mir noch fehlte war ein Geländer mit Sichtschutz sowie ein Handlauf für die Treppe. Nach dem Erfolgserlebnis mit der Treppe, konnte ich es gar nicht abwarten, auch diese Herausforderung zu meistern.
Doch bevor es daranging, widmete ich mich erstmal der Schiebetüre des Badzimmers, weswegen ich ja damals noch extra die Treppe um planen musste. Die Türe selber ist keine normale Türe. Sie sollte zur Seite des Badezimmers einen vollflächig eingelassenen Spiegel bekommen. Da ich mich damit nicht auch noch aufhalten wollte, vergab ich den Auftrag zum Bau der Spezialtür an einen örtlichen Schreiner.
Und da eine Schiebtüre natürlich auch eine entsprechende Schiene braucht, widmete ich mich erstmal diesem Thema. Die Schiene selber hatte ich ruck zuck montiert, doch trotz der höhergelegten Treppe, musste ich zusätzliche Aussparungen für die Laufräder anfertigen. Mühsam und beschwerlich, doch auch das hatte ich schließlich erledigt. Die Türe war noch im Bau und sollte in einigen Tagen abholbereit sein.
Somit hatte ich Zeit mich erstmal um das Geländer für die Zwischenetage zu kümmern. Erst wollte ich Balkenschuhe anfertigen um die Pfosten ordentlich zu sichern, dann dachte ich darüber nach, die Pfosten einfach seitlich am Stahlrahmen zu fixieren. Umgesetzt habe ich es dann doch ganz anders. Ich verschraubte einfach Kanthölzer im 90° Winkel und fixierte diese dann großflächig am Boden.
Auf diese Art bauen Amerikaner schließlich ihre Häuser, also wird es wohl auch für ein Geländer ausreichend stark sein. Das Grundgerüst hatte ich schnell ausgemessen, zurechtgesägt und zusammengeschraubt. Wie immer bei Holzarbeiten dauerte die Behandlung entsprechend länger. Insektenschutz, Lasur, Klarlack. Die Trocknungszeiten eingerechnet, geht dabei mindestens ein Tag drauf.
Das Grundgerüst habe ich aus drei Elementen zusammengefügt, die ich als Ganzes behandelte und anschließend fertig montierte. Der erste Schritt war somit geschafft. Als nächstes kam der Handlauf, für den ich mir noch ein wenig mehr Mühe gab. Die Kanten schliff ich erst mit der Oberfräse und rundete sie dann mit der Fächerscheibe ab. Was blieb war eine nicht ganz gleichmäßige, jedoch wunderschön abgerundete Kante.
Im Gegensatz zum Rahmen beließ ich den Handlauf in Natur Optik und behandelte ihn lediglich mit Insektenschutz und Bootslack. Mehrmals abgeschliffen und lackiert fühlt er sich nun spiegelglatt an. Um dem zierlich wirkenden Ding optisch noch etwas mehr Gewicht zu verpassen, leimte ich von unten Holzbrettchen an. So sieht das doch nochmal ein Stück besser aus.
Um auch die Treppe mit einem Handlauf auszustatten, fehlten mir allerdings noch die benötigten Pfosten. Den Eckpfosten, der besonders gut verankert werden sollte, baute ich aus zwei Kanthölzern zusammen. Die eine Hälfte ragt hinunter bis auf Bodenniveau und ist mit dem Treppenpodest verschraubt. Die zweite Hälfte passte ich der Kante der Wendelstufen an, wo ich sie von der anderen Seite her verschrauben konnte.
Das Ergebnis war eine super stabile Konstruktion, die allerdings noch ein wenig hässlich aussah. Das obere Ende wollte ich abrunden, damit man sich dort beim um die Ecke laufen schön festhalten kann. Mit der Kappsäge schrägte ich erst die Ecken an und schliff das Ganze dann wieder mit der Fächerscheibe zurecht. Es ist faszinierend was man mit dem Werkzeug alles anstellen kann. Und vor allem wie einfach das geht.
Klar würde ein echter Schreiner so einen Eckpfosten deutlich kunstvoller gestalten. Für mich erfüllte der schlichte Pfosten seinen Zweck jedoch prima. Die beiden Handläufe drauf und fertig war der Spaß. So und damit war der funktionelle Teil des Geländers fertiggestellt. Damit man vom Wohnzimmer aus aber nicht die Staubwolken unter dem Bett sehen kann, wollte ich noch einen Sichtschutz installieren.
Dazu bastelte ich im ersten Schritt passgenaue Holzrahmen, welche ich zwischen den Geländer Pfosten befestigte. Zusätzlich zu ihrem eigentlichen Zweck, verstärkten diese Rahmen die Geländer Konstruktion noch einmal erheblich. So. Und um die einzelnen Rahmen nun sozusagen aufzufüllen, hatte ich mir etwas Besonderes überlegt. Naja, so besonders nun auch nicht.
Mittlerweile jahrelang getrocknete und von den unterschiedlichsten Insekten bewohnte Caña, hatten wir noch ausreichend unter dem Hotelgebäude liegen. Mit diesem Schilfgras habe ich schon diverse Verkleidungen und Dekorationen angefertigt. So zum Beispiel rund um das Badezimmergebäude. Sie sehen toll aus und werden sicherlich auch eine nette Atmosphäre ins Haus bringen.
Um dabei aber nicht gleich auch ungebetene Gäste mitzubringen, behandelte ich die geschälten und getrockneten Halme mit einem Insektizid. Alle lebenden Insekten sowie deren Brut sollten somit abgetötet sein. Um eventuellen Nachzüglern den Appetit zu verderben, pinselte ich einen Tag später zusätzlich ein Holzschutzmittel auf.
So. Und da ich die einzelnen Halme von außen auf die Rahmen schrauben musste, blieb mir nichts Anderes übrig, als auf dem Gerüst zu arbeiten. Um dabei nicht tausend Mal rauf- und runterklettern zu müssen, holte ich mir die Kappsäge gleich mit aufs Gerüst. Es war ein bisschen wagemutig die bis zu vier Meter langen Holzstücke auf dem Gerüst zu sägen. Trotzdem klappte es ganz gut und ohne Verletzungen.
Natürlich wollte ich die Cañas nicht einfach horizontal oder vertikal anschrauben, sondern entschied mich für ein diagonales Muster. Es war eine Höllen Arbeit da oben auf dem Gerüst und dauerte gefühlt eine Woche. Das Ergebnis eines fertigen Abschnitts war aber so toll, das ich immer weitermachte. Bis schließlich alle Rahmen aufgefüllt waren.
Zu guter Letzt pinselte ich noch eine Schicht Klarlack auf und lackierte bei dieser Gelegenheit auch den Holzboden ein zweites Mal. Wunderbar! Jetzt fehlt mir nur noch eine seitliche Verkleidung für den Stahlrahmen sowie die Hängedecke über der Küchenzeile. Auch vom Badezimmer gibt es mittlerweile einiges zu berichten.
Doch mehr dazu im nächsten Beitrag. Bis dann!
Super geworden dein Eigenbau. Fertig kaann man ja fast alles kaufen – ist halt nicht immer das Gelbe vom Ei. was mich immer wieder wundert ist, dass DU in der Lage bist, selbst solche Arbeiten durchzuführen. Das war ja in der Heimat nicht unbedingt dein Ding. (Grins) . Aber – mir gefällt das. Mach weiter so und lass dich nicht beiirren. LG
Ja, wenn man will kann man alles. Wobei die Holzarbeiten jetzt eher weniger überraschend sind. Dass ich selber mal ein ganzes Haus schweißen würde, hätte ich auch nicht gedacht 😀
Faszinierend was man mit Holz und natürlichen Materialen so alles Schönes bauen kann und das so schnell.
Wer hätte denn das nur gedacht ?
Und dass du je so einen Satz „bauen Amerikaner schließlich ihre Häuser“ schreiben wirst, leidest du gerade an Tropenfieber ?
Die amis bauen ja mit plywood, also dem Pressspanplunder. Was mich immer verdutzt
ist dass de jung so vieles versucht selber hinzubringen wo man das gleiche viel
schöner und fixfertig kaufen kann und sich somit selber auch noch weniger Arbeit macht.
Und lann man es nicht kaufen importiert man es.
Ich meinte Auswanderer wandern eher aus weil sie weniger und nicht meh als vorher
arbeiten wollen….. und dann gibt da ja auch noch Maschinen, Kräne und Lastwagen.
Viel schöner und fixfertig kannst du ja deine importierten Sachen kaufen. Wenn du dich damit gut fühlst. Ich mach meine Dinge halt eben lieber selber. Ich versteh auch gar nicht was du mit diesen Aussagen hier überhaupt bezwecken willst. Geh doch auf eine Rezepte Seite und schreib bei den Kommentaren, dass man das doch viel besser und fixfertig bei einem Restaurant bestellen kann.