Casita Simon: Von Fenstern und Farben

Willkommen zurück auf der Baustelle der Casita Simon, wo ich euch heute unter anderem von meinen Fenstern und Türen berichten möchte. Die Optionen waren wie immer zahlreich und einige davon haben wir schon an den Hostelgebäuden ausprobiert. Es gibt in Panama eine Hand voll etablierter Hersteller, deren Produkte als Massenware in den Baumärkten angeboten wird.

Egal ob nun PVC oder Aluminium, die Qualität ist recht dürftig. Das größere Problem sind allerdings die Abmessungen, die es so natürlich nur von der Stange gibt. Individuelle Größen oder gar Extrawünsche sind so nicht realisierbar. Na klar, da muss man zu einem Fensterbauer gehen. Derer gibt es in Santiago und Umgebung zahlreiche. Das Problem dort waren allerdings wieder die Preise.

Klar, die Jungs tun nichts Anderes als von einem guten Laden in Panama City die Profile und Gläser zu kaufen, um sie mir anschließend zusammengebaut zum dreifachen Preis weiterzuverkaufen. Dass sowas mit mir nicht klappt war auch klar. Also bin ich doch gleich mal direkt zur Quelle, nämlich zu Empresas Carbone, gegangen. Als wir das Ladengeschäft 2017 zum ersten Mal besuchten, haben wir es noch als Spezialgeschäft für schweißen und Industrieanwendungen wahrgenommen.

Das Sortiment hat sich über die Jahre aber extrem erweitert und mittlerweile bekommt man dort vom Akkubohrer über den Dieselgenerator bis zum Fensterprofil eben alles was das Herz höherschlagen lässt. Nicht nur das relativ hochwertige Sortiment, sondern auch die absoluten Spitzenpreise überzeugen mich hier. An anderer Stelle habe ich schon die Innovationswelle beschrieben, die in den letzten Monaten aufgrund der Corona Panik über das Land geschwappt ist.

So verwunderte es mich nicht, dass Mitte letzten Jahres der Carbone Online Store seine virtuellen Pforten öffnete. Was ich früher noch mühsam über WhatsApp und E-Mail erfragen musste, kann nun die ganze Welt online einsehen: Das komplette Sortiment samt Preisen und Verfügbarkeit. Und für lächerliche $10 bringt uns der LKW die bestellte Ware binnen weniger Tage direkt bis in den Dschungel. Ohne Mindestbestellwert übrigens.

Bei einem virtuellen Verkäufer erfragte ich dann schließlich die Preise für Aluminium Schiebefenster- und Türen in meinen gewünschten Größen. Das Angebot war so dermaßen günstig, für dieses Geld würde man in Österreich noch nicht einmal die passenden Mückengitter bekommen. Es sind auch nur einfachverglaste Fenster natürlich, obwohl sie auch mit Doppel- und Dreifachverglasung angeboten werden.

Für ein klimaanlagengekühltes Haus in der Stadt würde das vielleicht Sinn machen, doch für mein kleines Dschungel Häuschen am Fluss brauche ich weder einen guten Lärmschutz noch eine besondere Isolation. Einfaches 6mm starkes Glas reicht da vollkommen aus. Als Haustüre habe ich mir eine 2,00 x 2,20 Meter große Glasschiebetüre aus gehärtetem Glas ausgesucht. Für den Balkon im Obergeschoss kommt ebenfalls eine Glasschiebetüre zum Einsatz. Im restlichen Haus sind dann noch 7 weitere Fenster verteilt.

Für das Badezimmerfenster, welches zur hinteren Terrasse angrenzt, habe ich mir Milchglas ausgesucht. Alle Fenster und Türen kommen mit den Beschlägen und passgenauen Mückengittern. Ja, und Ende Oktober rollte dann schließlich der LKW auf die Finca und wir lagerten die Ware erstmal ein. Die einzelnen Bauteile fühlten sich toll an und überzeugten mich voll und ganz. Bis wir aber die ersten Rahmen einbetonieren konnten verging noch eine ganze Menge Zeit.

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Mittlerweile sind alle Rahmen verbaut und wir haben schon die ersten Fensterelemente darin eingesetzt. Auch in ihren Rahmen machen sie eine tolle Figur, lassen sich mühelos und ohne scheppernde Geräusche öffnen und schließen. Und wenn sie geschlossen sind dann ist auch Ruhe. Sie schließen dicht und sauber, kein Vergleich zu den Baumarktfenstern.

Von Farben und Farbrollern

Tja, große Arbeit war das alles aber keine. Also was gab es noch zu tun? Auch die Farbe muss früher oder später auf die Wände. Und dazu sollte der Verputz natürlich absolut top aussehen und mehr oder weniger gleichmäßig ausfallen. Nach den Elektroarbeiten bzw. dem Einziehen der Kabel, ging um die Installationsdosen an so manchen Stellen der Putz von der Wand. Auch sonst waren noch so einige Kratzer und Löcher zu sehen.

Mit einem Stück Kreide markierte ich sämtliche Imperfektionen. Oder zumindest die gröbsten. Isais ging dann nochmal mit der Verputzmischung drüber. Die Wände sind zwar immer noch weit weg von 100% perfekt, doch für die Casita Simon genau richtig. Es konnte also an die Wandfarbe gehen. Darüber habe ich auch schon lange gegrübelt und wollte der Casita eigentlich kräftige Farben spendieren. In den Katalogen der Farbhersteller finde ich das so toll, wenn man eine Wand eines Raumes mit ganz kräftigen Farben streicht.

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Da die Casita aber nur aus einem Raum besteht und die Wände somit verdammt groß ausfallen, habe ich diese Idee wieder verworfen. Stattdessen entschied ich mich für die Farbe der Mandelblüte. Es ist ein helles weiß mit einem Hauch von grau und beige. Die Farbe passt toll zur Decke und auch die späteren Fliesen geben einen tollen Kontrast dazu. Als erstes musste ich mich aber ohnehin um die Grundierung kümmern. Und das für den Moment auch nur im Innenraum.

Um weitere Verzögerungen beim Einzug zu verhindern, konzentriere ich mich nämlich momentan ausschließlich aufs innere des Häuschens. Es war wohl vorerst die letzte Arbeit, die ich hier noch auf einem Gerüst erledigen muss. Erst verschwendete ich einen Haufen Zeit mit dem Versuch, die Fenster vor Farbspritzern zu schützen.

Dazu hatte ich nicht die richtigen Materialien auf Lager und dementsprechend scheiterte der Versuch kläglich. Der starke Wind der dabei durch das Haus pfiff, machte die Sache auch nicht einfacher. Ich begann schließlich ohne Spritzschutz auf den Fenstern mit dem Malen. Auf und ab ging es auf dem Gerüst, diesmal mit Farbeimer und Rolle.

Als erstes natürlich die Grundierungsfarbe, die ich großzügig auf die Wände schmierte. Das allerdings auch nur Abschnittsweise, denn einige Wandstellen waren noch zu frisch um gestrichen zu werden. Die größte Mühe hat man bei solchen Arbeiten natürlich immer an den Umrissen und Übergangsstellen, während auf großer freier Fläche einfach mal mit dem Farbroller drüber geschmiert werden kann.

Die meisten Details habe ich mittlerweile erledigt und meine Wände erstrahlen zu großen Teilen im oben beschriebenen Mandelblütenweiß. Das Gerüst kann nun endgültig raus aus der Bude und bald beginnen wir mit dem Fliesenlegen. Ich freu mich drauf, bis bald!