Casita Simon: Von Trittsteinen und einem sonnigen Frühstück
Wir haben schon wieder Anfang Mai und schwarze Regenwolken sind immer öfter am Himmel sichtbar. Es ist mit Abstand die unangenehmste Zeit des Jahres, denn während die Winde der Trockenzeit längst verweht sind, warten wir immer noch auf die erfrischenden Schauer der Regenzeit. Jeden Tag kann es nun soweit sein, dass ich meinen Gartenbetrieb von Bewässern auf Rasenmähen umstellen muss.
Vergleicht man das Panorama meines Gartens mit einem Bild vom letzten Jahr, wird schnell klar was ich hier in den letzten Monaten alles erreicht habe. Das Schmuckstück des Gartens ist zweifelsohne die Outdoor-Badewanne, doch auch die Teakholz Terrasse macht ordentlich was her. Doch um alles noch schön abzurunden war es damit nicht getan.
Um wenigstens zu diesen zentralen Punkten barfuß und ganz ohne lästige Schuhe laufen zu können, wollte ich Gehwege anlegen. Allzu viel Beton sollte es aber nicht sein und eine durchgängige Struktur wollte ich sowieso vermeiden, um dem ablaufenden Regenwasser keine allzu großen Hindernisse in den Weg zu legen. Schließlich entschied ich mich für einfache Trittsteine.
Im einschlägigen Handel gibt es dazu eine große Auswahl von speziellen Abdruckformen, mit denen man zu Hause selber ganz hübsche Betonelemente herstellen kann. Ich entschied mich für die Billigvariante und kaufte mir einfach ein paar große Blumentopf Untersetzer, die ich als Abdruckformen für meine Trittsteine verwendete.
Das runde Muster gefiel mir sehr gut und zumindest in meiner Vorstellung sollten sich damit doch hübsche Abdrücke machen lassen. Ich schmierte die Formen also mit Öl ein und legte sie mit Gitterresten aus. Dann mischte ich eine starke Mörtelmasse mit extra Additiv an, um möglichst stabile Trittsteine zu erhalten. Die Formen füllte ich sauber aus, versuchte die Luft möglichst gut rauszuschütteln.
Ja und dann hieß es warten. Mit dem Prototyp war ich recht zufrieden. So wiederholte ich den Vorgang alle 24 Stunden und so oft, bis ich genügend Trittsteine zusammen hatte. Die runden Betonplatten grundierte ich dann erstmal weiß und verteilte zum Abschluss Farbpigmente auf den Trittflächen. Vom Stil her passen sie so gut zur Badewanne und dank der weißen Farbe wird man sie auch nachts bei schwacher Beleuchtung sehr gut sehen können.
Weiter ging es zum nächsten Projekt, nämlich meiner Feuerstelle, die ihr im Bericht zum Spanferkel bereits gesehen habt. Im Prinzip sind es eh nur ein paar Steine zu einem Kreis gelegt. So simpel wie es halt sein kann. Für den Moment bin ich damit zufrieden, doch wenn ich dann mal ein Feuer anmache, möchte ich mich wenigstens gemütlich hinsetzen können. Daran scheiterte es bisher.
Ich spazierte also in den oberen Teil der Finca, wo am Straßenrand noch jede Menge Teakholzreste liegen. Ein paar passende Stücke fuhr ich mit der Schubkarre nach unten in meine Werkstatt und begann zu sägen und zu schleifen. Stück für Stück entstanden so zwei Sitzbänke und ein kleiner Tisch. Für diesen verwendete ich noch ein Überbleibsel einer Granitplatte.
Und während ich meine Bänke noch alleine einbetonierte, holte ich mir für die Installation der Trittplatten tatkräftigte Unterstützung in Form von Isais. Damit mein Weg nicht gleich im Gras versinkt, wenn ich mal eine Woche nicht rasenmähe, sollten die Platten auf kleinen Erhöhungen platziert werden. Den ungefähren Verlauf des Weges markierte ich im Vorfeld mit einem Seil.
Nachdem alle Steine im ungefähr gleichen Abstand einbetoniert waren und der Beton schon ein paar Tage getrocknet hatte, überpinselte ich die grauen Stellen nochmal mit weißer Farbe. Das Ergebnis ist, sagen wir es mal so, interessant geworden. Die Abstände sind gut, doch der Weg läuft sich nicht ganz einfach und aufgrund der Höhe der Trittsteine, hat man irgendwie das Gefühl, durch einen Hindernissparkur zu laufen.
Auch wenn ich oft mit Schuhen und abseits des Weges unterwegs bin, schätze ich meine Trittsteine mittlerweile doch sehr. Zu einem kleinen Frühstück auf der Terrasse oder einer Erfrischung im Pool komme ich nun auch ganz bequem barfuß. Hört sich jetzt nicht nach viel an, doch es sind ja bekanntlich die kleinen Dinge, die das Leben versüßen. Nicht zuletzt bin ich ja auch nach Panama gekommen, um die meiste Zeit des Tages ganz einfach barfuß zu verbringen.
Damit die Sonne nicht nur im Sommer vom Himmel scheint, sondern ihre Strahlen auch bei Regen meinen Garten erleuchten, wurde zuletzt auch wieder meine künstlerische Ader aktiv. Mit Flex und der Schleifscheibe bewaffnet, ging ich auf der dunkel verfärbten Oberfläche des Teakholzes ans Werk. Wenige Stunden später war die Sonne vollendet und erleuchtet von nun an symbolisch meinen Garten.
Zum Abschluss kam noch etwas Leinöl drüber und das erste Frühstück wenige Tage später schmeckte hervorragend. Tja, mittlerweile hat sich hier auch noch viel mehr getan. In einem anderen Beitrag werde ich euch dann von meinen selbstgebauten Beeten, den ersten Sonnenblumen und Heilkräutern berichten. In der Zwischenzeit warte ich weiter auf den Regen. Bis dann!
Schön !