Côte d’Azur: Saint-Tropez vom Hafen bis zur Zitadelle
Hallo und herzlich willkommen noch einmal zur zweiten Hälfte der Berichterstattung unseres kurzen Urlaubs in Frankreich. Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es direkt früh morgens wieder aus dem Haus. Da wir ja gestern mit den Elektrorollern fast bis nach Sainte-Maxime hochgefahren sind, wollten wir uns heute noch das andere Ende der Bucht Richtung Saint-Tropez vornehmen. Und dazu fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein erstmal hinunter ans Meer.
Es ging vorbei am Campingplatz, sodann durchquerten wir das Mini-Venedig und folgten dem Radweg immer weiter entlang der Küste. Parallel dazu verlief aber natürlich auch wieder die stark befahrene Hauptstraße. Nur die war um diese Uhrzeit sowas von befahren, dass man von fahren eigentlich schon gar nicht mehr sprechen konnte.
In Gesellschaft einiger weniger Radfahrer, fuhren wenigstens wir in fröhlichen Schlangenlinien entlang der malerischen Küste. An so manchen Abschnitten war die Sicht freilich von Gebäuden, Mauern und Hecken blockiert, doch andere Teile des Radweges führten direkt vorbei am Wasser und dem ein oder anderen Strand. Das Wetter war wieder sehr angenehm, perfekt für diesen kleinen Ausflug.
Nach rund 10 Kilometern waren wir sodann am Hafen von Saint-Tropez angekommen. Der Stau war nicht besser geworden. Mit den Elektrorollern schlängelten wir uns flink durch die Gegend und kämpften uns weiter Richtung Innenstadt vor. Wo die ganzen Autos hinwollten war mir immer noch nicht so ganz klar. Der Parkplatz am Hafen war glaub ich auch größer als der Hafen selbst. Helikopterlandeplatz inklusive.
In den engen und verschlungenen Gassen tummelten sich ein Haufen Leute. Schicke Cafés, Restaurants und Läden reihten sich aneinander. Und dann kam ich um die Ecke, mit dem Roller in vollem Tempo vorbei an den schockierten Franzosen. Ja, um Kaffee zu trinken waren wir schließlich nicht gekommen. Immer weiter hoch fuhren wir mühelos elektrisch angetrieben, bis wir vor den Toren der Zitadelle standen.
In ihrer heutigen Größe vor mehr als 400 Jahren errichtet, schützte diese mächtige Verteidigungsanlage die Stadt für eine lange Zeit. Heute dient der sechseckige Bau als Museum, wo Interessierte sich über die lokale Meeres- und Seefahrtsgeschichte informieren können. Ja und das taten wir ganz ausgiebig. Nach dem Ticketkauf ging es erstmal ins Außengelände, wo uns ein Pärchen blauer Pfaue empfing.
Und während Yuly ihre halbe Jause an die Viecher verfütterte, genoss ich den Blick über Saint-Tropez und die Bucht mit den Bergen im Hintergrund. Von der Plattform der Festungsanlage wo immer noch die Kanonen installiert sind, hat man die komplette Bucht im Blick. Macht natürlich Sinn. Im eigentlichen Museum war dann recht wenig los und wir konnten uns fast ungestört durch die Räumlichkeiten bewegen.
Vom Hafen und der Werft über Fischfang und Handel bis zur lokalen Torpedo Fabrik deckte das Museum so einige Themen ab. Am spannendsten fand ich immer die transozeanischen Fahrten und die Südseereisen in Zeiten in denen es noch viele weiße Flecken auf der Karte gab. Und da haben die Franzosen ja durchaus ein bisschen mitgemischt. Auch Yuly war sehr angetan von allem was irgendwie mit Marine zu tun hatte.
Am zweiten Obergeschoss waren wir auf der Panorama Terrasse und somit wieder unter freiem Himmel angekommen. Ja, von hier aus hat man definitiv die beste Aussicht. Zugleich war die Museumstour vorbei und wir machten uns auf gleichem Weg wie wir gekommen waren, zurück in Richtung unserer Ferienwohnung. Dort mussten wir erstmal ein wenig ausruhen, ehe es am späten Nachmittag wieder auf den Weg ging.
Yuly hat nämlich herausgefunden, dass es in der Nähe an der Küste einen Streichelzoo gibt. Natürlich mussten wir also erstmal dahin und das Lama anschauen, welches da mit ein paar Ziegen, Schafen und Enten auf einem Campingplatz an der Côte d’Azur hauste. Na, es gibt bestimmt schlimmere Zoos. Danach fuhren wir weiter ins kleine Venedig alias Port Grimaud, wo wir unsere Gastgeber trafen.
Zum Abschluss unseres Aufenthaltes gab es nämlich noch ein besonderes Highlight. Wir durften mit auf eine Bootsfahrt mit dem Motorboot. Und die begann am Hafen, wo wir erstmal durch das Gewirr von Anlegestegen und Reihenhäusern aufs offene Meer navigieren mussten. Die nähere Gegend haben wir in den vergangenen Tagen von Land aus ja schon recht gut erforscht.
Umso interessanter war nun die Perspektive vom Wasser aus gesehen. Zuerst ging es ganz gemütlich entlang der Küste in Richtung Saint-Tropez. Die Zitadelle war von weitem aus zu sehen und überragte die Bucht. Am dortigen Hafen angekommen, drehten wir eine Runde und schauten uns die ganzen Yachten an, die dort geparkt waren. Da erinnerte ich mich sofort an einen depressiven Kapitän, den ich damals in Australien kennengelernt hatte. Der wollte endlich mal wieder irgendwo hinfahren.
Ähnlich ging es sicher auch so manchem Schiffspersonal dort. Aber schließlich stand der Sommer bevor und das Boot würde jetzt wohl vielleicht tatsächlich seine zwei Wochen im Jahr genutzt werden. Sauber und gepflegt sahen sie jedenfalls alle aus. Noch ein letztes Foto vom Leuchtturm am Hafen von Saint-Tropez und es ging weiter geradeaus in die Bucht hinaus.
Mit rund 60km/h holperten wir über die Wellen, bis wir vor Sainte-Maxime angekommen waren. Ja, die Fortbewegung über Wasser macht hier nicht nur Spaß, sondern tatsächlich auch Sinn. Für diesen Trip wären wir an Land nämlich wahrscheinlich zwei Stunden im Stau gestanden. Der Ausflug war ein toller Abschluss für unseren Frankreich Urlaub und auch für unsere Europa Rundfahrt.
Vielen herzlichen Dank auch nochmal für die tolle Wohnung in Port Grimaud, die köstliche Verpflegung, den Bootsausflug und alles andere! Am nächsten Tag ging es nämlich wieder zurück nach Dornbirn, wo wir erneut die Wohnung am Fallenberg bezogen. Ein paar Tage haben wir nun noch im Ländle, wovon ich euch in einem anderen Beitrag berichten werde. Bis dann!
Jopp, solche tierische Einlagen wird es noch öfter geben 🙂
Danke Simon für Deine immer sehr spannenden und gut formulierten Berichte. Schön immer etwas mitlesen und miterleben zu dürfen. Liebe Grüsse aus der Schweiz. freddy y gantu
Danke fürs lesen 🙂
Hallo ihr Lieben!
Danke fuer diesen wunderschoenen ‚Ausflug‘ in eine traumhafte Gegend!
Yuly’s Tierliebe ist immer wieder eine froeliche Einlage, die ich nicht missen moechte :))
Ich bin ja schon gespannt auf euren naechsten Beitrag!
Macht’s gut!