Eine neue Baustelle: Spatenstich für das Hostal
Nach den umfangreichen Planungen und Vorbereitungen für die Baustelle und Konstruktion des Hostels, war es nun endlich soweit: Der erste Spatenstich wurde gesetzt! Und das natürlich kräftig inszeniert, denn in Wirklichkeit graben, hacken, flexen und schweißen die Arbeiter schon seit etwa zwei Wochen. Das Hauptgebäude mit knapp 40m² und vorerst zwei Zimmern, haben wir nämlich recht spektakulär in den Hügel hinein geplant.
Doch das hat natürlich nicht nur Vorteile. Ein Streifenfundament oder gar eine massive Bodenplatte, sind am vorgesehenen Bauplatz nahezu unmöglich. Was bleibt für eine Alternative? Klar, auf Säulen bauen! Ein erhöhtes Bodenniveau ist sowieso toll und auf diese Art haben wir den geringsten Aufwand beim Graben des Fundaments. Sollte man meinen zumindest. Denn obwohl es nur 13 Säulen bzw. Punktfundamente sind, ließ sich kaum ein einziges ohne schweres Gerät fertigstellen.
Der Hügel besteht nämlich nicht wie man erwarten würde aus Erde und ein paar Steinen, sondern ist eigentlich mehr ein Haufen aus großen Felsen und Vulkangestein mit Erde dazwischen. Doch damit hatten wir gerechnet und waren bestens vorbereitet. Aus der Hauptstadt hatte ich uns eine erstaunlich günstige Demoledora bestellt, die mit einer Kraft von 50 Joule früher oder später jeden Stein vernichtet. Tja, ein Spielzeug mehr für Sven.
Und während ein Trupp mit dem Buddeln der Löcher beschäftigt war, kümmerten sich andere Arbeiter um die Vorbereitung der Bewehrungen. Wie auch schon beim Lagerhaus, werden sämtliche Teile von Hand gebogen, gezwirbelt und passgenau angefertigt. Ja und wenn ein Loch dann fertig gehackt, geschaufelt und gehämmert ist, wird unten ein großer Beton Fuß und die Armierung für die knapp 20cm dicke Säule eingegossen. Und dann wird es kreativ.
Anstatt mit Holz eine rechteckige Schalung zu bauen, verwenden die Jungs 8“ dicke Abwasserrohre und gießen so wunderschöne und passgenaue, runde Betonsäulen. Und das noch dazu sehr schnell und günstig. Im nächsten Arbeitsschritt werden Stahlprofile auf die Säulen gelegt und miteinander verschweißt. Mit diesen Profilen wird in Panama fast alles gebaut, und in diesem Fall werden sie den Rahmen für die Bodenplatte bilden.
Deutlich dickere und schwerere Stahlrohre, dienen als Rahmenwerk für das Dach und die Leichtbauwände. Dieses Gebäude werden wir nämlich nicht klassisch mit Steinen bauen, sondern eine andere Technik ausprobieren. Es soll schneller und einfacher, doch vor allem deutlich leichter sein und weniger Material verschlingen. Und das erlaubt uns wiederum, an der Bodenplatte und dem Fundament zu sparen. Wie dem auch sei, mehr zu dieser Bauweise werdet ihr noch in den nachfolgenden Beiträgen erfahren.
Für uns ist der Faktor Zeit jedenfalls am wichtigsten, und ich muss sagen es geht bisher super schnell voran. Sogar ein wenig zu schnell. Wenn die Jungs in diesem Tempo weitermachen, wird das erste Hostelgebäude wohl vor Ende April fertig sein. Unglaublich wenn man bedenkt, wie ewig lange wir am Lagerhaus rumgepimmelt haben. Tja, der Rahmenvertrag und die Bezahlung pro Quadratmeter Haus anstatt pro Arbeitstag, könnte uns durchaus noch teuer zu stehen kommen.
Wenn man das ganze Bild betrachtet, ändert sich die Situation allerdings recht schnell. Denn jeder Tag den wir nicht auf der Finca wohnen können, kostet unnötig Geld. Neben den Mietkosten für das Haus sind das auch enorme Treibstoffkosten, die beim mehrmals täglichen hin- und herfahren entstehen. Viel Zeit geht dabei natürlich auch verloren. Zeit, die wir eigentlich sinnvoll auf der Finca nutzen könnten.
Zum Beispiel zum anlegen unseres ersten echten Gartens, auf unserem eigenen Grund und Boden. Doch ich fürchte bis dahin ist es noch ein langer Weg. Das Hostelgebäude lassen wir ja auch nicht aus Spaß oder Faulheit von anderen Leuten bauen, sondern haben schlicht und ergreifend keine Zeit, es selber zu machen. Es gibt einfach noch so unendlich viele Kleinigkeiten zu erledigen und zu organisieren.
So zum Beispiel die Wasser- und Stromversorgung. Ein Ingenieur ist bereits mit der Planung unseres Stromanschlusses samt eigenem Transformator beschäftigt, doch viele hundert Meter Stromkabel müssen noch verlegt werden. Ein Brunnen wurde schon gebohrt, doch das Brunnenhaus, die Wassertanks und die Verrohrung erledigen sich nicht von alleine. Eine Kläranlage wäre auch nicht schlecht, und wenn wir schon dabei sind dann fehlen da auch noch einige hundert Meter Straße.
Kurzum: Uns wird so schnell nicht langweilig werden. Wir freuen uns drauf, bis zum nächsten Beitrag!
Jo, denn Holz ist natürlich flott – mein YogaHaus 40m2: Samstag morgen 8:00 hobeln bei der Sägerei, ab Mittag zu dritt Montage bis 18:00 (hatte mir da ein Element-System ausgedacht das auch funktionierte), am Sonntag Nachmittag wollten die Helfer nochmal kommen, aber am Morgen hatte ich den Rest schon alleine fertig gemacht und so trafen wir uns nur mehr um unser Werk zu bestaunen.
Ohne Türen und Fenster natürlich. Das Dach machte ich am Montag wetterfest und fertig.
Innenausbau ist dann wie üblich Leichtbauweise – entweder in Holz oder Rigips – brauchte ich natürlich nicht.
Strom / Schalter / Steckdosen sind 3-fach Steckdosen mit Verlängerung und Kippschalter (daher auch das Licht so installiert), könnte ich mir also für ein „Urlaubercamp“ auch vorstellen, einfach, zweckmäßig, naturnah, ressourcenschonend und kann jeder installieren der 2 Drähte verbinden kann.
Denn – muss man wirklich für die Ewigkeit bauen ?
Kleinere Investitionen machen flexibler und es lässt sich leichter anpassen an den tatsächlichen Bedarf und Entwicklung und Holz ist auch sehr gut wiederverwendbar z.B. in Umbauprojekten.
Und wenn das HolzDing tatsächlich in 10 oder 20 Jahren hinüber sein sollte, darf man neu planen und entwickeln.
Ja, würde sicher auch gehen. Wir planen Holzterrassen ähnlicher Bauweise. Da werden wir es dann sehen 🙂
Das sieht vernünftig aus ! Stahl statt Holz. 😉
Ich frag mich grad, wäre mit so großem Abstand zum Boden Holz auch möglich ?