Einreise nach Laos
11.11.2011
Zum letzten Mal verspeiste ich beim Ban Chunsongsang Homestay mein Frühstück, verabschiedete mich von meinen lieb gewonnen Gastgebern und wurde dann in die Stadt gefahren. Dort traf ich die Stray Reiseführerin sowie den Rest meiner Gruppe, die bis jetzt nur aus zwei Mädels aus England besteht. Na toll, werde ich jetzt also die nächsten zwei Wochen mit drei Damen verbringen? Wir werden sehen 🙂
Wenig später bestiegen wir einen luxuriösen Minibus, welcher uns ins knapp 250km entfernte Chiang Rai brachte, wo wir einen Tempel der etwas anderen Art besichtigten. Der Wat Rong Khun ist eine buddhistisch-hinduistische Tempelanlage und wird von Ausländern auch White Temple genannt. Durch die weiße Farbe und die vielen Fenster wirkte das Gebäude sehr ungewöhnlich und auch die Dekoration und Verzierungen sahen eher aus, als ob sie aus World of Warcraft oder einer anderen Fantasiewelt stammen würden.
Ich habe vergebens nach Elfen und einem Einhorn gesucht, aber das war wirklich das einzige was der Anlage gefehlt hat, um als Kulisse in einem Disney Märchen durchzugehen. Nachdem wir alle den Tempel und die dazugehörige Kunstgalerie gesehen hatten, ging es wieder zurück in den Minibus, welcher uns weitere 140km Richtung Grenze fuhr. Auf dem Weg schauten wir im Auto einen Adam Sandler Film, den die Mädels am Vorabend in Chiang Mai erstanden hatten.
Kurz vor 18 Uhr wurden wir dann beim Sawadee Homestay im kleinen Grenzort Chiangkhong abgeladen. Nur wenige Meter vom Mekong entfernt, konnten wir von der Terrasse des Hauses bereits Laos sehen, das sich auf der anderen Seite des Flusses befand. Nachdem wir unsere Sachen in den Zimmern deponiert hatten, schnappten wir uns ein paar Fahrräder und radelten zu einem nahe gelegenen Restaurant, wo ich ein klassisches thailändisches Dinner verspeiste.
12.11.2011
Am frühen Morgen machten wir uns auf den Weg zum nahe gelegenen Grenzübergang am Mekong Fluss. Mit kleinen Booten wurden wir mitsamt unserem Gepäck auf die andere Seite des Flusses und damit nach Laos gebracht. Es folgte eine Tortur am Immigrationsbüro und der Bank, wo sich hunderte Touristen herumdrängten. Als ich zum ersten Mal die Landeswährung von Laos in der Hand hatte, realisierte ich, das ich über Nacht zum Multimillionär geworden war. Ein Euro ist nämlich knapp 10.000 Kip. Das macht wenigstens das umrechnen einfach 🙂
Wir trafen unseren Lao Guide sowie den Busfahrer, die uns in den nächsten Wochen mit einem hübschen Stray Bus durch das Land fahren werden. Außerdem kamen noch zwei Leute zur Gruppe hinzu, welche jetzt ganze 6 Mann stark ist. Oder besser gesagt 4 Frauen und 2 Mann stark. Dabei wird sich wohl auch nicht mehr viel ändern, womit eine tolle Tour gesichert sein sollte.
Während wir über kurvige Landstraßen fuhren, bekamen wir von unserem Lao Guide den ersten kleinen Sprachkurs verpasst und sollten uns jetzt einigermaßen mit den Einheimischen verständigen können. Am Mittag hielten wir an einem kleinen Restaurant mitten im nirgendwo, wo ich Water Buffalo mit Sticky Rice zum Lunch hatte. Der Büffel war ein wenig zäh und nicht unbedingt mein Geschmack und der Reis hat seinen Namen wahrhaftig verdient. Man musste Gewalt anwenden, um ein wenig Reis aus dem großen Klumpen in der Schüssel zu lösen und ich konnte Stunden später noch einzelne Körner zwischen meinen Zähnen finden.
Nach dem Essen ging es weiter nach Luang Namtha, wo wir beim Dokchampa Hotel eincheckten, schnell unser Gepäck deponierten und uns dann auf den Weg zum nahe gelegenen Namdee Waterfall machten. Der Wasserfall an sich war nicht sehr spektakulär, wir liefen dorthin aber durch ein kleines Dorf und unser Führer erzählte uns allerhand über das Leben der Menschen hier auf dem Land. Mit 6 Jahren kommt man in die Schule, mit 12 aufs Reisfeld zum Arbeiten und mit 14 wird man verheiratet um neue Arbeiter zu produzieren.
Zurück zum Hotel liefen wir alleine und über einen anderen Weg, wo zwischen Reisfeldern und Holzhütten eine ausgewachsene Party stattfand. Wir wurden sogleich eingeladen uns zu den Feierenden an den Tisch zu setzen und erfuhren auch den Grund für das Fest: Es wurde die Geburt eines kleinen Jungen gefeiert und der stolze Vater rannte wie von der Hummel gestochen durch die Gegend. Wir bekamen verschiedenste Sorten selbstgebrannten Alkohols zu trinken, wobei mir die grüne Flüssigkeit am besten schmeckte.
Nach dem Abstecher zur Babyparty hatten wir genau 5 Minuten Zeit, um uns für das nächste Event fertigzumachen. Es ging auf in eine Kräuterdampfsauna, welche aus einem auf Stelzen stehenden Bambushäuschen mit einem Feuer darunter bestand. Die Tatsache dass ich mit drei Damen dorthin unterwegs war ließ mich ein wenig schmunzeln, doch die Enttäuschung folgte sogleich. Erstens musste man sich so einen Sarong überziehen und zweitens war die Sauna natürlich in Männchen und Weibchen unterteilt 🙂
Nach 30 Minuten schwitzen ging es für eine Dusche zurück ins Hotel und anschließend zum Nachtmarkt um die Ecke, wo ich mir den Bauch vollschlug. Wenn ich euch nun sage dass mein Abendessen 30.000 gekostet hat werdet ihr wohl denken ich bin verrückt, aber für die umgerechnet 3 Euro habe ich echt gut gespeist hehe. Mittlerweile ist es schon 22 Uhr, morgen wird es wieder in aller Früh losgehen und so werd ich mich jetzt gleich mal ins Bett schmeißen!