Ho Chi Minh City Tour

08.03.2014

Bereits um kurz nach 7 Uhr, übrigens 1 Uhr morgens in Österreich, war ich hellwach und begab mich zum Frühstück in die Hostel Lobby. Nach einem Sandwich und einer „echten“ Banane fühlte ich mich genügend gestärkt um meine Ho Chi Minh City Tour anzutreten. Kurz nach 8 Uhr wurde ich vom Hostel abgeholt und in einen kleinen Minibus, gefüllt mit Leuten aus aller Welt, verfrachtet. Unser erstes Ziel war das vietnamesische Kriegsmuseum auch genannt War Remnants Museum.

War Remnant Museam, Ho Chi Minh City

Das Museum beherbergt Großteils Ausstellungsstücke aus der amerikanischen Phase des Vietnamkriegs. So nennen wir ihn übrigens, die Vietnamesen nennen ihn amerikanischen Krieg. Im Freigelände gab es allerlei Kriegsgerät zu bestaunen. Angefangen bei Helikoptern, über Panzer bis zu Bombern. Auf das obligatorische Selbstportrait verzichtete ich im Gegensatz zu vielen anderen. Was soll ich auch blöd grinsend neben ein Fahrzeug stehen, das hunderten oder tausenden Menschen den Tod brachte?

In dem zweistöckigen Gebäude sind Großteils anti-amerikanische Bilder ausgestellt, die verschiedene Themenbereiche von Agent Orange über Napalm und Phosphorbomben bis hin zum My Lay Massaker abdecken. Was soll man nun groß dazu sagen? Das ist einer der Orte, an dem man sich schämt ein Mensch zu sein. Einfach nur furchtbar traurig was hier passiert ist. Nach dem bedrückenden Besuch im Museum ging’s weiter nach China Town, wo wir den Thien Hau Tempel besuchten.

Der chinesische Tempel ist rund 250 Jahre alt und der Lady of the Sea „Tian Hou“ gewidmet. Unser Tourguide erzählte noch ein paar Geschichten darüber, aber mit religiösen Bauten kann ich generell nicht viel anfangen. Irgendwie gleich aussehen tun sie sowieso alle miteinander. Es ging weiter zum Binh Tay Market, der Zentralmarkt von Cho-Lon im 6. Bezirk von Ho Chi Minh City. Trotz der vielen Kriege über die Jahre, war der Markt immer ein wichtiger Wirtschaftsstandort für die lokalen vietnamesischen und chinesischen Händler sowie für Bauern aus ganz Südvietnam. Und das war zweifelsohne auch heute noch so. Eine unendliche Anzahl von Menschen, Mopeds und Autos quälten sich durch die Gegend. Kaufen kann man dort wohl alles, gebraucht habe ich bis auf eine Flasche Wasser aber nichts.

Beim Binh Tay Market, China Town, Ho Chi Minh City

Es folgte die Mittagspause im hauseigenen Restaurant des Tour Unternehmens. Zusammen mit Chinesen und Neuseeländern verspeiste ich dort ein leckeres Mittagessen. Meine Stäbchen Skills sind übrigens noch so gut wie damals in Laos, sei es Nudelsuppe oder Reis, irgendwie geht es immer. In der Zeit tauschten wir uns auch ein bisschen aus und kamen drauf, dass gewisse Teile unserer Gruppe das Fünffache für die Tour bezahlt hatten wie andere. Tja, jeden Tag steht ein Blöder auf. Ich wusste schon bevor ich den Flug gebucht hatte, dass so eine Tour normalerweise nicht mehr als 6 Euro kosten darf.

Weiter ging es dann zum Handicraft Workshop, wo Behinderte Vietnamesen alle möglichen Souvenirs herstellten. Vor der maroden Bude standen komischerweise zahlreiche Luxuskarossen. Ob da wohl jemand die armen Krüppel ausbeutet? Keine Frage, gekauft habe ich heute außer ein paar Postkarten, Briefmarken und der besagten Flasche Wasser rein Garnichts. Den nächsten Stopp machten wir sogleich beim Unabhängigkeitspalast, auch bekannt als Reunification Palace. Er war das zu Hause und der Arbeitsplatz des Präsidenten von Südvietnam während des Vietnamkriegs, bis am 30. April 1975 ein nordvietnamesischer Panzer durch dessen Tore krachte und damit den Krieg beendete.

Notre Dame Cathedral, Ho Chi Minh City

Der Palast ist voll mit prunkvoll ausgestatteten Räumen, von denen man viele von der Türschwelle aus besichtigen, nicht aber betreten durfte. Vom Theater bis zum Kasino gab es da drin alles. Bunker und Helikopterlandeplatz inklusive. Das sich dort hunderte Touristen herumdrängten brauche ich nicht zu erwähnen, das sieht man auch auf den Bildern. Zu guter Letzt ging es dann zur Notre Dame Kathedrale, die zwischen 1863 und 1880 ausschließlich mit aus Frankreich importierten Materialien erbaut wurde. Ich könnte euch noch mehr drüber erzählen, überlasse das aber lieber der Wikipedia.

Alley 373, Weg zum Khoi HostelIm benachbarten Postamt kaufte ich noch schnell ein paar Briefmarken, und kämpfte mit einigen der Bankomaten um ein bisschen Geld. Der am Flughafen wollte mir schon nichts geben und so war ich gezwungen einen Teil der mitgebrachten USD zu wechseln. Beim insgesamt vierten Automaten war ich aber erfolgreich und bekam 4 Millionen ausgespuckt – vietnamesische Dong versteht sich. Ach wenn das nur mit anderen Währungen auch so leicht funktionieren würde. Man würde mich wohl für längere Zeit nicht mehr sehen in Österreich 🙂

Okay, die Tour war mehr oder weniger zu Ende und wir wurden alle irgendwo im ersten Bezirk abgeladen. Ein wenig verwirrt suchte ich mir meinen Weg durch die vielen Gässchen zurück zu meiner Unterkunft. Nach zweimal Fragen habe ich dann die richtige Richtung eingeschlagen und kam wohlbehalten zu Hause an.

Umziehen, duschen, Fotos sortieren, Blog schreiben, Abendessen, Bett. Das wird mein Abendprogramm mit dem ich nun fast schon am Ende angelangt bin. Morgen früh um 7 Uhr startet meine Abenteuerreise mit Stray Asia. Mehr dazu im nächsten Beitrag!

 

 

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