La Buena Vida en Santa Fe: Glücklich und zufrieden auf der Finca!
Es war der erste März und eigentlich der Tag, den wir für den Umzug anvisiert hatten. Durch meinen verletzungsbedingten Ausfall, verzögerte sich aber alles ein bisschen und unnötig stressen, wollten wir uns auch nicht. So war es also anstatt die erste Nacht auf der Finca, die letzte Nacht im Miethaus. Und am Samstagmorgen ging es dann los. Die erste Hängerladung begannen wir um kurz vor 7 Uhr zu verladen.
Zwei Tische, zehn Stühle, zwei Matratzen sowie zwei Betten, ein Sofa und jede Menge Krimskrams, passten wunderbar auf den Hänger. Der komplette Inhalt meines kleinen Zimmerchens, ließ sich dann mit Leichtigkeit auf der Ladefläche des Pickups unterbringen. Und so war mein persönlicher Umzug zu größten Teilen schon mit der ersten Fahrt abgeschlossen.
Die zweite Fuhre beinhaltete neben der kompletten Küche mit Herd und Kühlschrank, auch schon die ersten dutzend Kisten von Sven und Lisa. Während ich dann auf der Finca blieb, um unser nun überall umherstehendes Hab und Gut im Auge zu behalten, packten Sven und Lisa die nächste Fuhre. Tja. Bett, Computer, Essen sowie Strom und Wasser hatten wir nun da. Was fehlte?
Richtig, Internet. Ein nicht zu unterschätzender Faktor im Leben von vermutlich den meisten Menschen, die diesen Text lesen. Auf unserer Finca im abgelegenen Santa Fe, gibt es allerdings bis heute keinen Handyempfang und demnach auch kein Internet. Nach mehreren Antennen, verschiedenen Modems und vier verschiedenen Anbietern, haben wir schließlich eine Kombination gefunden, die prächtig funktioniert.
Am Lagerhaus hängt schon seit ein paar Tagen ein LTE-Modem mit einer am Dach montierten, polarisierten MIMO-Antenne, die von 698-2700MHz sämtliche 3G und auch LTE Netzwerke unterstützt. Damit erreichen wir recht stabil 5-10Mbit synchron und konnten im Bereich des Lagerhauses auch schon über WLAN ins Internet.
Nur in unseren zukünftigen Zimmern und der Küche, wäre ein Internetanschluss natürlich auch praktisch. Doch daran hatten wir von Anfang an gedacht, und schon vor über einem Jahr damit begonnen, hunderte Meter Netzwerkkabel und mehrere Netzwerkstützpunkte auf der Finca zu installieren. Schließlich werden eventuell auch die anderen Parteien, an höher gelegenen Orten ihre Antennen aufstellen müssen, um das Signal dann über Netzwerkkabel an ihre tiefer gelegenen Häuser zu übertragen.
Eben diese Vernetzung musste ich noch in Betrieb nehmen und schließlich final testen, ob es denn überhaupt funktioniert. Ein qualitativ zweifelhaftes, vor über einem Jahr im Boden vergrabenes Netzwerkkabel, erwies sich aber als funktionstüchtig! Und als Lisa und Sven mit der ich glaube vierten Fuhre zurückkamen, hatten wir wunderbar schnelles WLAN in der Küche und den Hostelzimmern.
Gegen Mittag erledigte ich noch eine Sonderfahrt, um unser Kätzchen vom Miethaus in die Finca zu überführen. Noch bevor ich die Ausfahrt am Miethaus passiert hatte, war die kleine Cindy bereits aus ihrem improvisierten Katzenkorb ausgebrochen und hüpfte Neugierig durch das fahrende Auto. Wenige Minuten und zahlreiche Maunzer später, waren wir wohlbehalten angekommen. Unser Hund Bobby hingegen war sowieso beinahe täglich mit auf der Finca und beobachtete uns gelangweilt beim Schleppen von Kisten.
Am späten Nachmittag war es dann soweit erledigt. Alles zum Leben Essenzielle, hatten wir umgezogen bzw. in Betrieb genommen. Das Miethaus war zwar immer noch zu dreiviertel vollgestellt, doch für die erste Nacht auf der Finca war alles bereit. Oder fast alles. Die Küche hat momentan noch keine abschließbare Tür und in der Wand klafft ein großes Loch, wo noch ein Gitter eingepasst werden soll. Im Badezimmer funktioniert weder das Warmwasser noch gibt es ein Waschbecken. Wenigstens aber funktioniert die Toilette und das sogar mit Aussicht, denn die Tür fehlt auch noch.
Doch das sind alles Kleinigkeiten. Nochmal zurück zu den essenziellen Dingen: Bett, Computer, Essen sowie Strom, Wasser und jetzt auch Internet und Haustiere. Was fehlt hier aber immer noch? Richtig, die Hängematte. Und sie war sozusagen das Letzte, was ich am Samstag umgezogen habe. Tja, die erste Nacht auf der Finca stand schließlich bevor. Ein großer Moment.
Beinahe zwei Jahre haben wir 6 Tage die Woche, bei Regen und bei Hitze, im Dreck und Schlamm stehend, unsere ganze Kraft in den Aufbau der Finca gesteckt. Eigentlich alles worauf wir in den letzten Jahren hingearbeitet haben, sollte sich nun auszahlen. Unser freies und unabhängiges Leben auf unserem eigenen Grund und Boden, sollte genau jetzt beginnen.
Grund genug anzustoßen! Aber nicht mit irgendeinem Fusel, denn für diesen Moment hatte ich lange vorgesorgt. Beziehungsweise wurde ich versorgt. Nämlich mit selbstgebranntem Obstler aus Hard am Bodensee, den ich damals in einem Flachmann samt aufgeklebtem Apple Logo als Abschiedsgeschenk bekommen hatte. Ein sehr feiner Tropfen und es war richtig, ihn für genau diesen Tag aufzubewahren.
Unser erstes Abendessen war dann sehr improvisiert und auch das Zähneputzen am ersten Morgen hatte verbesserungsbedarf, doch die erste Nacht verlief ohne Zwischenfälle. Mittlerweile wohnen wir hier nun seit fünf Tagen und es fühlt sich bereits so an, als wäre es nie anders gewesen. Wir alle fühlen uns pudelwohl inmitten einer mit Kisten vollgestellten Baustelle. Sehr geil!
Mit unseren einzigen direkten Nachbaren haben wir bereits einen netten Abend verbracht und auch Bobby hat mit Nachbarshund Thomas einen tollen Spielkameraden gefunden. Einzig Louis ist noch ein bisschen alleine, denn in direkter Nähe scheinen nicht viele Kinder zu wohnen. Nächsten Montag beginnt allerdings wieder die Schule und dann wird sich schnell herausstellen, wo die neuen Spielkameraden wohnen.
Für uns Erwachsene gibt es neben dem Umzug in den nächsten Tagen und Wochen noch viel Dringendes zu erledigen, denn bevor der Regen wieder einsetzt bleiben uns vielleicht noch zwei bis drei halbwegs trockene Monate. In diesem Sinne, bis bald zum nächsten Beitrag!
PS: Über eure Kommentare würden wir uns sehr freuen! Ich weiß, niemand mag heutzutage mehr Kommentare im Internet schreiben, aber versucht es doch mal, muss ja nicht der echte Name sein 🙂
Simon. Alles gute und glück l weiterhin. Und dass ich dich ja nie mehr bei künz treffe. Philipp giselbrecht!
Danke Philipp. Na, ich hoffe einen Kaffee gibt’s trotzdem wenn ich mal wieder im Land bin 😉
Applaus applaus! Die „Hütten“ ist endlich fertig und der gebrannte Obstler verzehrt. Panama interessiert
mich auch, aber mich schrecken die doch vorhandenen Krankheiten wie Dengue- Gelbfieber und Malaria
ab. Mein fokus ist deswegen momentan auf den persischen Golf gerichtet zumal dort immobilien auch ziemlich billig sind und low-tax-no-tax macht es noch um so attraktiver! Da gibt es wie in Panama keine Deportationsgebühr, keine teuren und umständlichen Visa wo für man in Panama doch einen ansässigen Anwalt (auch wegen der lauferei) braucht und keine „seuchen“. Und englisch reden tun sie auch. Aber mal sehn ob ich es doch noch mal nach Panama schaffe. Wenn, dann bring ich euch guten Nussler aus dem Südtirol mit, mmm der ist lecker im Kaffee!! Also 21% oder 40% Vol bei 0,7L. Ich hab hier schon geschrieben.
Habe die Ehre
Danke für den Applaus 🙂 Also bezüglich der Krankheiten kann ich dir sagen, dass diese nur an der wenig bewohnten Karibikküste vorkommen. Hier in Santa Fe gibt es nichts davon. Auf den Nussler freuen wir uns, lass was hören wenn du in der Gegend bist!
Super. Gratulation an euch. Weiterhin viel Freude.
Hallo ihr 4,
nach dieser Aufforderung schreib ich nun doch mal 😉
Ich verfolge euren Weg von Anfang an und freue mich mit euch über alle Fortschritte und euer Durchhaltevermögen trotz aller Widrigkeiten. Ihr schafft da etwas ganz tolles – Hut ab!
Uns plagt aus ähnlichen Beweggründen auch das Fernweh und wir haben uns 2016 auch schon in Panama umgeschaut. Ein fantastisches Land – aber für uns zu heiß 🙂
Ich drücke euch die Daumen für weiterhin gutes Gelingen und habt eine gute Zeit.
Liebe Grüße aus dem kalten Norddeutschland.
Vielen Dank und beste Grüße von uns allen! Vielleicht schafft ihr es nochmal für einen Abstecher nach Panama, so heiß ist es nämlich hier in Santa Fe gar nicht 🙂
Alle Achtung vor der Leistung. Ich bin schon froh, dass ich es bis in die Schweiz geschafft habe.Wünsche euch weiterhin alles gute.
Besten Dank und schöne Grüße in die Schweiz!
Hochachtung. Wie sieht das bei euch mit stechenden und beissenden Mitbewohnern aus. oder habt ihr so etwas nicht.
Hi Andrea, ja hier gibt es viele stechende und beißende Tiere, die jedoch meistens mehr Angst vor mir haben, als ich vor ihnen. In diesem Sinne: Keine Panik 🙂
Gratuliere !
Danke!
Erster.
Ne, ich wünsche euch einen tollen Start in eurem DIY-paradies! LG aus der Schweiz, Flo
Danke Flo, wie lange verkaufst du denn noch das teure Bier auf der Berghütte? Müsste ja bald wieder Sommer werden 🙂