La Buena Vida en Santa Fe: Von Möbeln und Küken
Die Zeit fliegt, schon wieder ist ein Monat um. Passiert ist wie immer viel, zu tun ist noch mehr, doch ich für meinen Teil liege momentan nur im Bett und trinke Tee. Die Anderen hat es schon vor geraumer Zeit erwischt, doch nach knapp 5 Monaten im Land liege auch ich einmal flach. Nichts ernstes, nur eine Erkältung.
Und eigentlich kommt es genau zur richtigen Zeit, denn erst seit wenigen Tagen habe ich mein kleines Schlafzimmer im Miethaus halbwegs gemütlich eingerichtet. Anfangs nutzte ich ein altes Metallbett mit durchgelegener Matratze und ausgeborgten Bettsachen. Mein Hab und Gut stapelte ich drum herum in Kartons und Plastikboxen.
Da ich früher oder später sowieso eigene Möbel gebraucht hätte, war ich dann auch sehr interessiert, als ich vom nur wenige hundert Meter entfernten Schreiner hörte. In Santiago hatte ich schon des Öfteren Schlafzimmermöbel im Blick, doch war die Qualität durchgehend mies und die Preise noch unattraktiver. Außerdem will ich eigentlich nicht mein ganzes Geld an irgendwelche Konzerne verteilen, sondern insbesondere die lokale Wirtschaft und die Menschen in Santa Fe fördern.
Ein paar Schlafzimmermöbel sind zwar noch kein Konjunkturpaket, aber immerhin etwas. Mein aus feinstem Tropenholz gefertigtes Queen Size Bett machte den Anfang. Super toll verarbeitet, mit richtig fetten Schrauben kann man dieses Ding sicher öfter auf- und abbauen als man jemals müsste. Dazu passend habe ich mir eine orthopädische Matratze und ein Bambuskissen geholt. Das allerdings in der Santiago Mall.
Wenig später waren dann auch meine Kommode und die zwei Nachttische fertig. Vom selben Tischler haben wir übrigens auch einen großen Esstisch und Stühle für die Terrasse gekauft. Was soll ich sagen, ich bin begeistert! Die Qualität ist bestechend, das Holz termitensicher und diese ganzen Möbel werden uns voraussichtlich noch für viele Jahre begleiten. Und vom Preis haben wir noch gar nicht gesprochen. In Österreich würde man dafür vermutlich einen Kaffee bekommen – beim Beratungsgespräch mit dem Tischler. Nein ganz so billig war es nun auch nicht, aber zufrieden bin ich auf jeden Fall.
Tja und was ist sonst noch so passiert im Oktober? Es war ein ziemlich haariger Monat muss man sagen. Dass wir zwei Katzen haben ist ja nichts Neues mehr. Seit einigen Wochen begleitet uns außerdem Hund Bobby. Eigentlich gehört er einem Nachbar unten am Fluss, doch bei uns am Miethaus gefällt es ihm anscheinend besser. Erst war er überwiegend bei uns und ging nur einmal am Tag zum fressen nach Hause, doch mittlerweile wohnt er rund um die Uhr hier.
Wir haben uns sagen lassen die Hunde in Panama gehören niemandem, die würden sich ihre Herrchen selber aussuchen. Doch auf Bobby wurde stets gut geachtet, ja er ist sogar kastriert. Also können wir ihn wohl kaum einfach so stehlen. Der Besitzer meinte schließlich für 50 Dollar ist er unserer. In den nächsten Tagen werden wir ihn also offiziell abkaufen und ihm ein Halsband verpassen.
Unser aktueller Neuzugang ist derzeit noch namenlos, verträgt sich aber köstlich mit Bobby. Die Katzen betrachten ihn wohl noch als Beute, was sich aber spätestens in ein paar Wochen ändern dürfte, wenn der kleine Kampfhahn erstmal etwas größer geworden ist. Eigentlich wächst er jetzt schon rapide, denn sein zwei Tage alter Spitzname Chicken Nugget müsste heute schon zwei Chicken Nuggets heißen. Seine Mama vom benachbarten Hühnerstall hat ihn wohl verlassen, doch wir hoffen ihn bald wieder auswildern zu können.
Ja und neben diesen mehr oder weniger „normalen“ Viechern, haben wir auch Bekanntschaft mit ein paar anderen Gästen gemacht. Da wären zum Beispiel die Termiten im Wohnzimmerschrank. Lecker Holz aus Deutschland. Und die ganzen Bücher, mhmhm! Ja die Insekten sind fleißig und bauen ihre Nester quer durchs ganze Haus. Die Fledermäuse hingegen sind ausgezogen, wir haben schon seit Monaten keine mehr gesichtet.
Um es jetzt endlich mal anzusprechen: Ja, in Panama gibt es auch Schlangen und Spinnen. Und die sieht man sogar ab und zu. Die Schlangen fressen Schädlinge wie Mäuse und Ratten, während sich die Spinnen um Moskitos und Co. kümmern. Und obwohl immer mal wieder Leute an einem Schlangenbiss sterben, gibt es eigentlich keinen Grund allzu viel Angst zu haben.
Und da sind wir auch schon beim letzten Punkt angelangt, nämlich der Zeitumstellung. Seit Sonntag trennen uns nur noch 6 Stunden Zeitverschiebung, denn die Panamesen kennen keine Sommerzeit. Manche
Österreicher dagegen würden sie gerne das ganze Jahr überbehalten. Also die Sommerzeit. Wir haben beides hier. Immer die gleiche Zeit und auch immer Sommer.
In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal! 🙂
„Der Besitzer meinte schließlich für 50 Dollar ist er unserer. In den nächsten Tagen werden wir ihn also offiziell abkaufen und ihm ein Halsband verpassen.“
Dann ist der Hund teurer als die ganzen Möbel ? Na der wird sich freuen … der Nachbar. 1 Hund bringt mehr als 1 Monat Arbeit. Ich denke der wird noch ein paar Hunde dressieren damit sie zu euch laufen.
Er ist hübsch und sieht gesund aus.
„Immer die gleiche Zeit und auch immer Sommer.“
Na, übertreib mal nicht, das halbe Jahr regnet’s in Bächen … sonst wär’s dort ja nicht grün, sondern braun und Wüste. Zu Weihnachten hast du’s dann wieder schön trocken und warm.
Ich seh dich schon als Nikolaus im christlichen Panama. 🙂