Motorbike Tour durch Dalat und Umgebung 1/2
09.03.2014
Gestern Abend sind wir noch ins Art Cafe im Stadtzentrum von Dalat zu Abendessen gewesen. Das hübsch ausgestattete Restaurant gehört wohl zu den gehobeneren Destinationen für hungrige Touristen. Der Innenraum ist dekoriert mit unzähligen Bildern eines weltbekannten Künstlers, dessen Namen ich mir beim besten Willen nicht merken konnte. Nach einem überaus leckeren Essen mit ein paar Gläsern Rotwein kam der Künstler samt Staffelei und Malausrüstung und begann damit, für jeden einzelnen von uns ein Bild zu zaubern.
Die Bilder fertigt er mit einer selbstentwickelten Fingermaltechnik in unglaublicher Geschwindigkeit. Innerhalb einer guten halben Stunde hatte der gute Mann 15 Bilder für uns gemalt. Jeder mit seinem zusammengerollten Bild im Gepäck ging’s dann weiter in eine benachbarte Bar. Dort stand in einem 20m² großen Raum eine 5.000 Watt PA-Anlage die in ohrenbetäubender Lautstärke die Charts hoch und runter spielte.
Richtig interessante wurde es, als ein Kanadier samt Gitarre auf die Bühne sprang und mit„Today is gonna be the day that they’re gonna throw it back to you…“ begann. Es gibt ohne Witz kein Land in dem ich bisher war, wo nicht mindestens die Hälfte der Anwesenden bei diesem Lied mitgrölte. Und so auch hier in Vietnam. Ein wenig angeheitert ging es dann noch zum Tour Veranstalter bei dem ich für morgen eine private Motorrad Sightseeing Tour buchte. Na das kann ja spannend werden! 🙂
10.03.2014
Ein unglaublich Action- und Kulturreicher Tag liegt hinter mir. 7 Stunden auf dem Rücksitz eines Motorrads, die Mischung aus Vietnam-Sand und Schweiß klebt noch in allen Ritzen meines Körpers. Ja es ist soviel passiert, das ich den heutigen Tag auf zwei Beiträge aufteilen werde. Aber beginnen wir von vorne.
Nach nur drei Stunden schlaf (die Zeitverschiebung ist wohl noch nicht ganz drin), wurde ich morgens am Gästehaus von meinem Motorradfahrer Bin zur privaten Sightseeing Tour abgeholt. Dabei war noch ein zweiter Fahrer samt Backpacker Lorenzo aus Italien. Erst mal ging aus raus aus der Stadt und dann über unbefestigte Bergstraßen rein in die Pampas. Die Gegend ist übersaht von Plantagen aller Art, angefangen bei Gemüse über Blumen bis hin zu Kaffee.
Den ersten Stopp machten wir an einer Blumenfarm, wo kleine 45° steile Wege die einzelnen Gewächshäuser miteinander verbanden. Viele Plantagen sind hier im hügligen Land in Terrassen angeordnet, wie ich es bisher eigentlich nur vom Reis kannte. Wenig später ging’s weiter zu einer Kaffeeplantage, wo wir interessante Details über den sogenannten Wiesel-Kaffee erfuhren.
Die Wiesel schnappen sich nur die besten Kaffeefrüchte, entfernen die Schale und essen die mit einer süßlichen Masse umhüllten Kaffeebohnen. Nach 24-48 Stunden kommen die Bohnen am anderen Ende raus und bilden den Rohstoff für einen der seltensten und teuersten Kaffeesorten der Welt: Der vietnamesische Wiesel-Kaffee oder auch „Cà phê cứt chồn“.
Was die Bohnen so besonders macht, ist der Fermentierungsprozess im Darm der Wiesel, der den Bohnen die Bitterstoffe entzieht und so für den ganz speziellen Geschmack sorgt. Direkt nebenan wurde in einem großen Topf gebrochener Reis gekocht, der zwar dieselbe Qualität hat wie normaler Reis, aufgrund seines Aussehens aber weniger wert ist und deshalb zur Reisweinherstellung genutzt wird.
Der Reis wird gekocht und dann für ungefähr eine Woche in großen Fässern gelagert, bis sich oben eine Trübe Flüssigkeit, die Basis für den Reiswein, ansammelt. Riechen tut das ähnlich wie Most. Die Flüssigkeit wird anschließend noch mehrmals destilliert, um die Reinheit und den Alkoholgehalt zu erhöhen. Am frühen morgen ein Gläschen Reiswein, was will man mehr. Der einfach destillierte geht noch relativ leicht runter, das fertige Produkt ist dann aber durchaus mit einem Obstler vergleichbar.
Weiter geht’s im nächsten Beitrag!
Dieser Beitrag beschreibt Teile meines Abenteurs mit Stray Asia – alle Stray Beiträge aus Vietnam |
Wie sortieren die den gebrochenen vom ungebrochenem Reis ?!?
Gute Frage. Vielleicht mit einer Art Sieb, wo die kleinen (also gebrochenen) Reiskörner durchfallen?
Habe deine Antwort nicht per Mail bekommen … sondern erst hier gelesen, funktionagelt irgendwie nicht so recht …