National Parks and Hippies
31.07.2011
Im Laufe der Nacht wurde es eisig kalt und alles was nicht unter der Decke war schien einzufrieren. So steckte ich um 4 Uhr morgens sogar meinen Kopf unter die Decke und versuchte noch ein wenig zu schlafen. Wenige Stunden später ging der Wecker, wir schnappten unseren Wasserkocher und liefen zurück in die Rest Area, wo wir gestern Abend schon gekocht hatten. Es gab heißen Tee und die Reste vom gestrigen Kuchen zum Frühstück.
Wenig später saßen wir wieder im Auto und fuhren Richtung Coffs Harbour, wo wir beim McDonalds eine kurze Pause einlegten und ich meinen letzten Beitrag veröffentlichte. Wie immer war das Internet alles andere als schnell und es dauerte eine ganze Weile bis die vielen Bilder hochgeladen waren. Anschließend besuchten wir die Big Banana, die sich direkt am Highway befand. Es gibt jede Menge dieser riesigen Plastiknachbildungen in Australien. Früchte, Fische und alles Mögliche andere. Ob es einen tieferen Sinn dahinter gibt konnte ich bis jetzt nicht herausfinden.
Danach ging es wieder landeinwärts über kurvige und hügelige Landstraßen, wo wir bei der Lollback Rest Area in der Nähe von Glen Innes eine Essenspause einlegten. Wenige Kilometer hinter Glen Innes befindet sich das sogenannte Little Stone Henge. In dieser Gegend von Australien gab es früher viele Pioniere aus England und deshalb gibt es hier viele Städte und Straßen deren Namen aus dem Königreich stammen. Teilweise kommt man sich vor als ob man durch England fahren würde 🙂
Wenig später erreichten wir unseren Overnight-Stopp bei einem The Bluff genannten Felsen, wo es eine hübsche Rest Area gibt. Wir hatten natürlich wieder ein schönes und vor allem heißes Feuer in der kalten Nacht. Ein australisches Pärchen mit einem Luxus Motorhome gesellte sich später zu uns und wir machten ein wenig Smalltalk. Die beiden hatten sogar eine Dusche in ihrem Anhänger und wir wurden ein bisschen neidisch.
01.08.2011
Am frühen Morgen verließen wir die Rest Area und machten wir uns auf den Weg, denn das heutige Tagesprogramm war ziemlich voll. Unser erstes Ziel war der Boonoo Boonoo National Park, den wir über eine kleine unbefestigte Straße erreichten. Wie immer in letzter Zeit war der Himmel blau und die Sonne strahlte. Im National Park angekommen, gingen wir einen kurzen Wanderweg entlang des Flussbettes, wo sich ein schöner Wasserfall befand. Die Aussicht war grandios und es war wieder einmal viel zu viel da, um es auf ein einziges Foto zu kriegen.
Dann führte da noch ein anderer Weg runter zum Fluss, wo es ein tolles Swimming Hole gab. Blöderweise waren das Wasser und die Luft deutlich zu kalt um baden zu gehen und so hielten wir nur ein bisschen die Füße rein. Auf dem Rückweg mit dem Auto stoppten wir noch an einem anderen Ort am Flussbett und fanden ein Bild der Verwüstung vor. Hier müssen vor kurzem noch gewaltige Fluten heruntergeschossen sein, denn die vielen umgeknickten Bäume liegen da sicher nicht zufällig.
Nach weiteren 30 Minuten Autofahrt waren wir beim Bald Rock National Park, wo es, wie der Name schon sagt, einen kahlen Felsen anzuschauen gibt. Da waren mehrere mehrstündige Wanderwege, die ganz eindeutig zu lange für mich waren, und so liefen wir nur einige hundert Meter an den Fuß des Bald Rock. Er soll, neben dem Ayers Rock, der zweitgrößte Monolith in ganz Australien sein.
Als auch der zweite National Park erledigt war, hatten wir noch mehrere Stunden Fahrt vor uns, bis wir schließlich die kleine Ortschaft Malanganee passierten, in deren Nähe der Richmond Range National Park war. Über eine kleine Waldstraße mit dem hübschen Namen Cambridge Plateau Forest Road bahnten wir uns den Weg zu einer Rest Area die sich mitten auf dem Plateau befindet. Von da aus hatten wir eine wunderbare Aussicht auf die Umgebung und genossen die Sonne. Da wir ja mitten in einem Wald waren, war ausreichend Feuerholz verfügbar und ich sammelte einen großen Stapel Holz für die Nacht. Kurz bevor es dunkel wurde bekamen wir Gesellschaft von einem netten australischen Pärchen das mit einem Wohnwagen unterwegs war. Die beiden luden uns nach dem üblichen „woher kommst du, wohin gehst du“-Gespräch sogar zum Essen ein. Nachts saßen wir dann alle vier mit einem Gläschen Wein am Lagerfeuer.
02.08.2011
Nach einer gemütlichen Nacht in CeeJay, der sich übrigens auch bei kälteren Temperaturen wunderbar als Wohn- und Schlafzimmer nutzen lässt, fuhren wir die 12km auf dem Waldweg zurück zum Highway von dem wir tags zuvor gekommen waren. Ich wollte es nicht so recht glaube, aber heute sollte sich einer meiner großen Träume verwirklichen 😀
Von vielen Leuten hatte ich viele Dinge über diese Stadt gehört und jetzt werde ich es endlich selber sehen können. Die Rede ist von Nimbin, welches bestimmt keiner von euch kennen würde, wenn ich es nicht Monate zuvor mit Barrytown in Neuseeland verglichen hätte. Als wir das Ortsschild, welches im Hippie-Style geschrieben ist, passierten, war klar was uns erwarten würde.
Es ist eine Stadt voller Leute mit langen Haaren, etliche Hippie Shops die alle irgendwie denselben Kram verkaufen und natürlich jede Menge Hinweise auf den exzessiven Konsum von Cannabis. Der erste Laden der mir auffiel war Happy High Herbs gefolgt von BringaBong und der Hemp Bar auf der anderen Straßenseite. Man konnte keine zwei Schritte gehen ohne nicht von jemandem gefragt zu werden ob man was kaufen möchte. Also es wäre definitiv nicht schwer in Nimbin Cannabis zu kaufen.
Viel mehr gab es dort dann aber nicht zu sehen und um noch was vom Tag zu haben, beschlossen wir weiter zum Wollumbin National Park zu fahren. Leider gab es dort nur einen fünfstündigen Wanderweg und so konnten wir wieder nur einen kurzen Rundgang gehen. Umgeben von Dschungel bahnten wir uns unseren Weg zu einer kleinen Aussichtsplattform. Den Mount Warning, auf den auch der lange Wanderweg führte, konnte man von dort aus aber überhaupt nicht sehen.
Schlussendlich war es sowieso Zeit um zu einem Campingplatz zu fahren und wir übernachteten in Woodenbong. Woher dieser Name wohl kommt…
Hallo, Du schreibst „Ich wollte es nicht so recht glaube, aber heute sollte sich einer meiner großen Träume verwirklichen“, dann erwähnst Du nicht was es ist, oder ist es „Nimbin“ zu besuchen? Du scheinst jedoch nicht so sehr davon begeistert gewesen zu sein, was mich etwas verwundert…. 🙂
Anscheinend fährst Du aber lieber im Inland als an der Küste entlang, denn Du bist ja nicht der „Central Coast“ entlang nach Newcastle gereist und die „Smiths Lakes“ an der Fosters Küste hast Du auch umgangen.
Was sagst aber nun zum Wetter??? Ideal zum reisen und als Du bei uns auf der „faulen“ Haut gelegen bist war es ja besser dass es nicht so schön war?
Viel Vergnügen Euch beiden, Gruss Ning und Horst
Ziemlich langweilige Stadt voller bekiffter Leute…was soll man groß dazu sagen?
Da ich nicht der Navigator sondern nur der Fahrer bin, sind wir zu zwanzig National Parks gefahren aber auf dem Weg zurück von Darwin über Cairns nach Brisbane werden wir sicherlich genügend Zeit an der Küste verbringen.
Das Wetter ist sensationell 🙂
Du hast immer noch nicht erwähnt was der Traum war den Du an jenem Tag verwirklicht hast?
Nimbin zu sehen – hat sich aber als langweilig herausgestellt 🙂