Neues aus dem Garten: Achtung, fertig, Garten!
Willkommen zurück auf der Finca, wo ich euch heute ein paar Geschichten aus dem Garten erzählen möchte. Das Thema war hier auf dem Blog bisher nicht so präsent, wird aber in Zukunft einen größeren Teil in der Berichterstattung einnehmen. Schließlich ist meine Baustelle so langsam fertig und um euch überhaupt noch etwas Neues erzählen zu können, werden wir den Schwerpunkt in Zukunft auf andere Themen lenken müssen.
Es ist schon sehr lange her, nämlich im Oktober 2020, als ich euch zuletzt vom Garten rund um die Hostelanlage erzählt habe. Mittlerweile wohne ich ja schon fast zwei Jahre in meinem Häuschen und war auch hier schon fleißig im Garten bzw. bei den Vorbereitungen dazu. Nachdem ich meine ersten Pflänzchen noch in der Carport Werkstatt großzog, musste als allererstes eine kleine Gärtnerei her.
Aus ein paar Reststücken Teakholz improvisierte ich den Rahmen für meinen Gartentisch. Anstatt einer Tischplatte bekam die Konstruktion ein Wellengitter verpasst. Dreck und überschüssiges Wasser fällt direkt durch auf den Boden. Ein perfekter Tisch für meine Pflanzgefäße. Im Lagerhaus entdeckte ich außerdem einen Rest Plastiknetz, welches ich für die Beschattung verwenden wollte.
Beim Bau einer entsprechenden Rahmenkonstruktion war mir wieder mal Isais behilflich. Ruck zuck hatten wir ein paar Äste zusammengezimmert und das Netz darüber gespannt. Links daneben noch ein kleiner Bereich für die Zwischenlagerung von Erde und Dünger. Meine kleine Gärtnerei war schließlich fertig eingerichtet.
Die Stecklinge konnte ich nun also in behüteter Umgebung vorziehen. Zeit mich um den Rest zu kümmern. Dabei möchte ich auch verschiedene Anbauformen austesten. Je nach Pflanze bieten sich dabei unterschiedliche Möglichkeiten. Bereits vor knapp zwei Jahren habe ich Zeit und Geld investiert, um den steilen Hügel Richtung Fluss vom Gestrüpp zu befreien und Gemüsebeete anzulegen.
In mühevoller Handarbeit pickelten wir die größten Steine aus dem Boden und nutzten sie sogleich als Umrahmung für die entstehenden Beete. Da es recht steil nach unten geht, konnten die Beete dabei nur rund einen Meter breit, dafür 5-10 Meter lang werden.
Im vergangenen Jahr, als ich im Zuge der Arbeiten an meiner Outdoor Badewanne Strom und Wasser in diesen Bereich des Gartens verlegte, bekamen auch die Beete eine eigene dicke Wasserleitung spendiert. Ganz oben am ersten Beet befindet sich der Haupthahn. An jedem zweiten Beet gibt es dann einen eigenen Wasserhahn mit Verteiler und jeweils einem Schlauchanschluss pro Beet.
Durch Einstellung am Verteiler kann ich die Wassermenge pro Beet individuell regeln. Auch hier teste ich verschiedene Systeme. Zum einen sogenannte Einweichschläuche, welche ich zusammen mit dem Saatgut in einen Graben lege und mit Erde bedecke. Zum anderen diverse Sprüh- und Tropfdüsen, die in Tropfbewässerungssystemen zum Einsatz kommen.
Zum Gießen aller Beete muss ich in Zukunft nur einmal täglich den Haupthahn öffnen und ein paar Minuten warten. Tja, die Bewässerung funktioniert soweit gut. Was den Dünger betrifft war ich auch schon aktiv. Mit unserem Holzhäcksler konnte ich bergeweise Gestrüpp und Äste von der letzten Reinigungsaktion in Multifunktionsholzschnipsel verwandeln.
Das Material eignet sich toll als Bodenbelag in Arbeitsbereichen oder Gehwegen im Garten. Entsprechend dick ausgelegt tut sich das Unkraut sichtlich schwer. Ich benutze es auch großzügig unter Erde gemischt, um ein lockeres und wasserdurchlässiges Substrat zu erhalten. Zugleich funktioniert es dabei als Langzeitdünger. Die Holzschnipsel sind außerdem prima zum Mulchen und schützen den Boden rund um die Pflanzen vor Austrocknung.
Aus unseren diversen Feuerstellen sammelte ich die Asche und Kohlereste zusammen, die manche Pflanzen auch ganz gerne in der Erde haben. Und wir wären nicht in Santa Fe, wenn man hier nicht an jeder Ecke Kuh- und Pferdedung finden würde. Ein paar Tage in der Sonne getrocknet, gibt das auch einen guten Dünger.
Da war es dann endlich Zeit fürs erste Gemüse. Bereits letztes Jahr bewirtschaftete ich einen Teil der neu angelegten Beete. Eine ziemlich ernüchternde Erfahrung. Diverse Tomaten, Paprika, Chili, Kohl und weitere in Europa bekannte Gemüsesorten wollten schon mal gar nicht keimen oder nicht ordentlich wachsen. Ob das an den Samen lag oder ich einfach falsche Sorten verwendete kann ich noch nicht beurteilen.
Am erfolgreichsten experimentierte ich noch mit Radieschen, Buschbohnen und Salatgurken. Direktsaat ins Beet mit Einweichschlauch und reichlich Mulch oben drüber. Die Radieschen fühlten sich zwar sichtlich wohl und wuchsen prächtig, viele Knollen waren allerdings wegen zu unregelmäßiger Bewässerung aufgesprungen oder bekamen Risse.
Die Buschbohnen machten am Anfang einen guten Eindruck, wuchsen normal und brachten erste Früchte zum Vorschein. Starker Schädlingsbefall setzte ihnen aber schwer zu und nach ein paar Händen voller Bohnen war es auch schon wieder vorbei. Die Gurken machten eigentlich das Rennen. Sie wuchsen prächtig und brachten trotz suboptimaler Rankhilfe zahlreiche Früchte hervor.
Die ersten erntete ich erst voll ausgewachsen, später sammelte ich zusätzlich kleine Exemplare und legte sie in eine Essiglösung ein. Die Gurkenpflanzen wuchsen munter weiter und erst in der Regenzeit als es deutlich zu nass wurde, erntete ich noch einige letzte gelbe Früchte, bevor die Pflanzen schließlich auch das zeitliche segneten. Die Essiggurken schmeckten noch Monate später äußerst lecker.
Neben den ersten Versuchen in den Gemüsebeeten, habe ich auch sogenannte Pflanzsäcke getestet. Ich finde sie unter anderem praktisch für Wurzelgemüse, da diese so ideal vor Schädlingen geschützt sind und staunässe effektiv vermieden wird. Dieses Jahr habe ich eine ganze Batterie von Pflanzsäcken mit zugehöriger Bewässerung aufgebaut.
Doch mehr dazu wenn es wieder heißt: Neues aus dem Garten! Bis bald!
Ja, generell,Holz (Schnitzel), Rinde(nmulch), Nadeln sind immer sauer, man kann diese vermischen mit mehr Grünmaterial, also Blätter, Gras & Co.
Deine „kleine Gärtnerei“ sieht aus wie manche Wohnhäuser in anderen Ländern. 🙂
Pflanzerde mit Hackschnitzel zu vermengen ist nicht so eine gute Idee.
Pflanzbereich mit Hackschnitzel abzudecken kann zu Übersäuerung führen und das mögen nur wenige Pflanzen.
Besser ist es die Hackschnitzel mit Grünmaterial in Form einer „Miete“ zu kompostieren, ausreichend feucht halten, dann bekommst du beste hochwertige Erde innerhalb von 6-12 Monaten sofern du Humus beimengst als Starthilfe. Diese Erde kannst du dann als Dünger je nach Bedarf beimengen.
Und zu guter Letzt, Nährstoffüberfrachtung mögen Gurken, Kürbisse, Melonen, Zucchini & Co ist aber nicht automatisch gut für andere Pflanzen die bescheidener mit Nährstoffen umgehen (wollen), soll heißen – jede Pflanzenart hat ein eigenes natürliches Habitat und das sollte beachtet werden, auch wenn es Gemüse und Obst ist.
Oh, sind die Hackschnitzel generell zu sauer? Dachte jetzt Nadelholz ja, aber Laubbäume?
Holz, Nadeln und auch Unmengen von kleineren Blätter machen den Boden sauer = Waldboden. Waldböden sind sauer, womit sich die Pflanzenwelt die sich dort bildet immer darauf ausrichtet, heißt im Wald findet man nur bestimmte Pflanzen.
Wie weit dies auf tropische Pflanzen zutrifft weiß ich nicht also z.B. auf Banenenstauden
Oh wow!!!
Da schlaegt mein Gaertnerherz hoeher!!!
Einfach grossartig!
Ich glaub das mit den Pflanzsaecken muss ich auch ausprobieren, denn hier in Australien haben wir ja nicht mal einen Keller weil der Boden einfach Ton ist.
Ich hab zwar eine fleissige Wurmfarm und konnte den Boden etwas verbessern, doch das braucht Jahre…
Und aiaiaiai, bei uns sind die ‚Fressfeinde‘ auch am schlemmern… dafuer gibt es dann schoene Schmetterlinge 🙂
Aber deine Radischen sind unschlagbar und schauen lecker aus, das ist bei unserer HItze leider unmoeglich 🙁
Ich hatte Erfolg mit Luffa Gurken, die man als natuerliche Putzschwaemme verwenden kann.
Ich wuensche euch weiterhin viel Glueck und gutes gedeihen!
Liebe Gruesse aus down under