Neues von der Baustelle: Infrastruktur wohin man schaut
Wir sind wieder einmal auf der Baustelle rund um das Lagerhaus, wo wir in den letzten Tagen und Wochen viele Details fertigstellen konnten. Ein Haus zu bauen geht relativ schnell, doch die hundert Kleinigkeiten drumherum sind eine ganz andere Sache. Erstmal ging es wieder an die Farbe, welche entgegen der Darstellung im vorigen Beitrag, noch nicht wirklich überall gestrichen war.
Die vielen Aufputz Leitungen machten die Sache nicht einfacher, und auch die oftmals überraschend auftretenden Windböen, waren hoch oben am Gerüst oder auf der Leiter nicht immer so lustig. Nur gut, dass das Malen sowieso Lisas Job war. Danach ging es weiter mit der Außenküche am Lagerhaus, wo es einige Quadratmeter Fließen zu verlegen gab.
Diese total krumm und schief gewordene Betonplatte zu fließen, war sicher auch eine Herausforderung für sich. So sieht es aus zumindest. Aber wie schon an anderer Stelle erwähnt: Für unser kleines Lagerhaus ist dieser Qualitätsstandard sicherlich ausreichend. Schließlich brauchen wir auch noch Raum zur Verbesserung für das Hostel und die bald folgenden Häuser.
Ihren Zweck hat die kleine Außenküche bereits erfüllt, denn obwohl der Schlauch für die Gasflasche nicht wirklich passte, haben wir bereits ein erstes Mahl auf der Finca zubereitet. Frische Spaghetti mit aufgewärmter Bolognese vom Vorabend. Und da es immer noch an Bänken und Tischen mangelte, haben wir uns kurzerhand mit unseren Plastikboxen nach unten an den Fluss gesetzt. Dann noch einen kurzen Sprung ins Wasser und ab zurück zur Arbeit.
Direkt nachdem die Badehosen getrocknet waren, ging es nämlich wieder mal ans Mauern. Unser Stromanschluss samt Transformator und Straßenleuchte an der Einfahrt zur Finca, erfordert leider eine zusätzliche Strommauer direkt an der Hauptstraße. Mit der Planung und Umsetzung der Arbeiten, sowie zur Abwicklung des Papierkriegs mit den Behörden, haben wir bereits vor einigen Wochen einen Elektriker beauftragt.
Denn die Frage ist nicht immer nur was man will, sondern vor allem wie man am einfachsten dazu kommt. Und da ist guter Rat teuer. Doch der Elektriker scheint ein gewiefter Typ zu sein, und hat bereits eine Strategie ausgearbeitet. Um lästige Auflagen zu umgehen und schnellstmöglich Strom zu bekommen, werden wir die insgesamt 6 Stromanschlüsse und total 400 Ampere in mehreren Etappen beantragen. Anschlüsse dieser Größenordnung gelten in Panama nämlich schon als industriell, und müssen langwierige Planungs- und Genehmigungsphasen durchlaufen.
Also kommt erst ein einzelner kleiner Anschluss, den wir direkt an den beim Nachbar vorhandenen Trafo anklemmen können. Dieser sollte nach Abnahme durch die Feuerwehr innerhalb weniger Wochen einsatzbereit sein. Und wenn dort erst mal Strom fließt, können wir auf der Finca arbeiten, wohnen und in aller Seelenruhe auf unseren eigenen Trafo und die anderen Anschlüsse warten. So zumindest der Plan. Wie es wirklich kommen wird, werden wir bald erfahren.
Die Mauer haben wir in der Zwischenzeit jedenfalls gebaut und alle erforderlichen Materialien sind nach den üblichen Verspätungen eingetroffen. Der Elektriker und ein Helfer haben bereits damit begonnen, Löcher für die einzelnen Stromzähler, Sicherungskästen und Kabel anzufertigen. Ein Teil davon ist nun schon seit einer Woche eingebaut und wartet auf Fertigstellung. Sobald das passiert ist, können wir mit der Beantragung des ersten Stromanschlusses beginnen. Ich freue mich, es geht an allen Fronten in riesen Schritten voran!
Ja und wenn ich nicht grade irgendwo danebenstehe und Fotos mache, bin ich vor allem mit der Planung und Umsetzung der Verrohrung und Verkabelung beschäftigt. Als erstes gab es den kleinen Wassertank bei der Küche sowie einige Wasser- und Abwasserleitungen zu installieren. Alles schön einbetoniert, verklebt und verbuddelt und zwei Tage später fielen uns schon die ersten Wasserflecken an der Wand des Lagerhauses auf. Irgendwas ist da wohl undicht. Mit etwas Glück lag es nur am fehlenden Teflon im Gewinde des Wasseranschlusses, welches ich heute ergänzt habe. Wir werden sehen.
Ein weiteres Waschbecken im Garten sowie einige verstreute Wasserhähne, sollen die Spüle in der Küche entlasten, sowie später das Gießen im Garten erleichtern. Zum Verlegen der Wasser- und Kabelrohre vom Lagerhaus bis hoch zur Straße, haben wir den im letzten Jahr provisorisch angelegten Wassergraben vertieft. Die Rohre habe ich mittlerweile zusammengeklebt, in den Graben gelegt und mit einigen Zentimetern Erde bedeckt.
Darauf soll nun eine dünne Betonschicht, ähnlich wie bei unseren Straßengräben, aufgebracht werden. Und sobald es wieder anfängt zu regnen, wird sich der ganze Bereich sowieso in einen Sumpf verwandeln. Dann kann der kleine Bach im Graben oberhalb der Rohre fließen. Und wir haben zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. So zumindest der Plan. Ob es schlau ist Rohre und Stromkabel in einem Wasserlauf einzubetonieren, wird sich noch herausstellen.
Ja und während ich mich um diese Dinge kümmerte, waren Sven und Rica mit dem letzten Stück des Grabens von der Straße bis zu den geplanten Wassertanks, beschäftigt. Die nächste Herausforderung wird es nämlich sein, zwei 5.000 Liter Tanks am höchsten Punkt des Grundstücks zu installieren. Es bleibt also wie immer spannend. Bis zum nächsten Mal!