Santa Fe Paraiso: Von Brücke bis Entwässerung

Hallo und willkommen in Santa Fe, wo Yuly und ich übrigens schon seit Juni wieder zurück sind. Lediglich die Berichterstattung zu unserem Urlaub in Europa wird sich wohl noch bis Ende des Jahres hinziehen. Wir selber sind aber wie gesagt schon lange in Panama zurück. Sorry falls das Verwirrung gestiftet hat. Hier und jetzt möchte ich euch von unseren jüngsten Fortschritten am Santa Fe Paraiso berichten.

Brückenbau auf Lote 4

Im letzten Beitrag vom April ging es unter anderem um Reinos Doppelcabaña, wo damals das Dach gedeckt wurde. Und während für die Cabaña nach Fertigstellung des Daches erstmal ein Baustopp ausgerufen wurde, ging es an anderer Stelle fleißig weiter. Die Zufahrt zu Reinos Bauplatz erfolgte zu diesem Zeitpunkt nämlich noch über ein Eck des angrenzenden Grundstücks, was wir in Zukunft aber vermeiden wollten.

Eine Lösung hatten wir freilich längst ausgearbeitet. Der direkte Weg ist nämlich versperrt durch einen kleinen Bachlauf, über den Reino eine Brücke bauen wollte. Als erstes musste ein Rohr mit ausreichendem Durchmesser her, damit das Bächlein unter der Brücke durchfließen konnte. Dafür hatte ich drei große Fertigbetonelemente organisiert, die wir mit Hilfe von Eddies Baggerchen grade noch so manövrieren konnten.

Nach entsprechender Vorarbeit am Wasserlauf konnte Eddie die drei Betonelemente schließlich passgenau platzieren und sie mit Erde zuschütten. In Handarbeit befestigten wir dann die Seitenwände mit Felsbrocken, um die aufgeschüttete Erde sauber einzufassen und vor Erosion zu schützen. Neben der rein praktischen Wirkung sah das ganze auch spitze aus.

Im nächsten Schritt ging es um die seitlichen Bewehrungen für die zu gießende Betonfahrbahn der kleinen Brücke. Ein paar einfache Holzbretter reichten dazu aus, mussten jedoch ordentlich abgestützt werden. Als nächstes folgte die Bewehrung, welche aus Bewehrungseisen und einem Bewehrungsgitter bestand. Und dann war schließlich alles soweit für den Beton.

Wie es sich mittlerweile eingebürgert hat, tun wir uns die Mischarbeit nicht mehr selber an, sondern bestellen stattdessen den LKW. Die rund 4,5m³ Fertigbeton füllten auch passgenau die Schalung auf und ergaben am Schluss eine etwas seltsam gezackte Brücke. Toll geworden war sie auf jeden Fall, erfüllt die Brücke doch jetzt genau den geplanten Zweck. Das Palmentor ins Paradies ist vollendet!

Vorbereitung für den Strom

Ein nicht ganz so plakatives aber dennoch wichtiges Projekt hatte ich noch zu erfüllen. Um die zukünftige Stromversorgung sicherzustellen, arbeiteten wir auch am Paraiso schon seit geraumer Zeit an den nötigen Papieren. Da dies wie immer einen Rattenschwanz hinter sich herzieht haben wir bereits früh damit begonnen. Ein Architekt und ein Ingenieur kümmerten sich um die nötigen Baupläne und Baugenehmigungen die man braucht, um einen Stromanschluss überhaupt zu beantragen.

Auf ein leeres Grundstück würde die Stromfirma uns nämlich keine Stromleitungen verlegen. So planten wir aktuelle wie auch zukünftige Bauprojekte innerhalb des Paraiso Geländes erstmal auf Papier. Für die einzelnen Parteien organisierte ich anschließend den Bau von Tapias bzw. sogennanten Acometidas. Die knapp 50 cm breiten Mäuerchen mit winzigem Betondach stellen den Übergabepunkt zwischen dem öffentlichen Stromnetz und dem Hausanschluss eines Endverbrauchers dar.

Und genau bis zu diesen Tapias – momentan sind es vier an der Zahl – sollte uns die Stromfirma in absehbarer Zeit einen Anschluss ans Stromnetz bereitstellen. Die Mittelspannungsleitung führt jedenfalls direkt am Haupteingang zum Paraiso vorbei, alles was wir noch brauchen ist ein Transformator und ein paar Meter Kabel.

Entwässerung der Zufahrtsstraße

Ja und abgesehen vom Stromprojekt hatten wir auch an anderen Stellen der Infrastruktur zu tun. Es ist August und damit sind wir mitten in der Regenzeit. Die Grundwasserstände haben ihren Höhepunkt erreicht und saisonale Quellen sprudeln an vielen Stellen aus dem Boden. So leider auch an einem Bereich tief unter unserer Zufahrtsstraße.

In der Folge weichte sich punktuell der Boden auf und es dauerte nicht lange, bis große und tiefe Matschlöcher entstanden. Das austretende Wasser ran zudem die Straße entlang nach unten und drohte dort noch mehr Matsch zu verursachen. Höchste Zeit also was zu unternehmen. Wir baggerten großzügig den Boden aus, wo wir eine unterirdische Quelle mitten in einer Lehmschicht entdeckten.

Das glasklare Wasser sprudelte nur so heraus. Um zukünftige Schäden an der Infrastruktur zu vermeiden, baggerten wir eine Drainage heraus aus dem Bereich der Straße in Richtung Straßengraben. Als diese grob geformt war kippten wir rund vier Tonnen Basaltschotter in das Loch. Mit Rocky samt hydraulischem Kipphänger gestaltete sich das ziemlich einfach.

Innerhalb dieser Schotterschicht installierten wir in der Folge ein 100mm Entwässerungsrohr, welches das Grundwasser in der Zukunft aus dem Bereich der Straße befördern wird. Alles noch ordentlich zugedeckt und befestigt, wird diese Entwässerung hoffentlich für die nächsten Jahre ihre Dienste tun. Die Zufahrt am Paraiso scheint für den Moment jedenfalls gerettet und wir können uns noch anderen Themen widmen.

Mit diesem und vielen weiteren Berichten bin ich bald zurück. Ich freue mich drauf, bis dann!

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