Santa Fe Paraiso: Wasser marsch und Home Sweet Home
Willkommen zurück am Santa Fe Paraiso, von wo ich euch heute gleich zu mehreren Themen spannende Neuigkeiten zu berichten habe. Ja man könnte fast sagen wir haben in diesem kurzen Jahr schon mehr als einen Meilenstein im Projekt erreicht. Die Ereignisse überschlagen sich gerade, doch es ist erst der Anfang.
Wasser marsch: Brunnen die Zweite!
Nachdem wir Mitte letztes Jahr vergeblich versucht hatten einen Brunnen zu bohren bzw. bohren zu lassen, habe ich dazu Anfang dieses Jahres einen neuen Anlauf gestartet. Das Problem war soweit klar. Durch eine zähe Geröllschicht in rund 10-20 Metern Tiefe, stürzte das Bohrloch immer wieder in sich zusammen, ehe es stabilisiert werden konnte.
Unser erster Brunnenbohrer hat ja nach mehreren Tagen aufgegeben und wollte entgegen erster Aussagen auch nicht wieder kommen, um es erneut zu versuchen. Also blieb mir nichts anderes übrig als einen Ersatz zu suchen. Und der war auch recht schnell gefunden. Ironischerweise war der Typ einer unserer ersten Kontakte von 2017, mit dem wir bisher aber nie zusammengearbeitet haben.
Sein Ruf war zeitweise nicht der beste, doch dank einer guten Referenz vom Nachbarn gab ich ihm trotzdem eine Chance. Er kannte die Problematik des Gerölls in Santa Fe sehr gut und erstellte mir sogleich ein Angebot samt detailliertem Vertrag. Obwohl der Preis deutlich höher lag als bei der Konkurrenz, war das Angebot super, weil es die erfolgreiche Bohrung quasi garantierte. Kein Loch, keine Kosten.
Wenige Tage später waren die Jungs mit der Brunnenbohrmaschine dann auch schon vor Ort. Wir wählten einen Punkt ungefähr 20 Meter vom ersten Versuch entfernt. Dort hatten wir bereits eine Zufahrt für den großen LKW vorbereitet und das Gestrüpp großflächig entfernt. Und nach dem Einrichten der Brunnenbohrmaschine ging es auch schon los.
Die Jungs taten sich mit der Maschine sichtlich schwer und hatten auch so ihre Mühe durch die Geröllschicht durchzukommen. Es sah sehr umständlich und anstrengend aus was sie da machten, doch sie wussten offensichtlich sehr genau was sie taten. Ich würde fast sagen alle zehn Zentimeter entfernten sie den Bohrkopf, spülten das Loch und drückten ein dickes Plastikrohr zur Einfassung des Bohrloches ein Stückchen weiter in die Tiefe.
Mehrere Tage lang waren sie damit beschäftigt, auf diese Weise den schwierigsten Teil der Bohrung durchzuführen. So erklärt sich auch der relativ hohe Preis der dafür veranschlagt wurde. Schließlich ist ein normaler Brunnen in der Regel an einem gemütlichen Nachmittag fertig gebohrt. Nach drei Arbeitstagen und in ungefähr 50 Metern Tiefe, machten wir dann einen ersten Zwischenstopp.
Wasser war erwartungsgemäß vorhanden, doch mit einer Kapazität von rund 40 Litern die Minute war uns das ein bisschen zu wenig. Außerdem waren wir noch in den Ausläufern der Regenzeit und der Grundwasserspiegel könnte sich im Laufe der Trockenzeit eventuell etwas absenken. Um also einen Brunnen zu haben der für viele Jahre verlässlich und ausreichend Wasser liefert, mussten wir noch ein Stück tiefer gehen.
Nach dem vierten Arbeitstag und in rund 67 Metern Tiefe, waren wir schließlich am Ziel angelangt. Mit ungefähr 100 Litern die Minute war der Wasserfluss nun ausreichend. Das Video ist der Beweis. Jetzt fehlt nur noch die Pumpe und ein entsprechender Tank, damit das ganze Paraiso mit Wasser versorgt wird. Für den Moment bin ich mit dem Fortschritt allerdings mehr als zufrieden, schließlich haben wir mit einem funktionierenden Brunnen nun einen weiteren Meilenstein erreicht.
Home Sweet Home: Markus‘ Umzug in die Wurstfabrik
An anderer Front, nämlich auf der Baustelle von Markus‘ Wurst- und Bierfabrik auf der Lote 2, wurde in der Zwischenzeit auch hart gearbeitet. Seit dem letzten Bericht im Dezember ist einiges passiert. Als erstes ging es weiter mit dem Dach, wo die zweite Hälfte noch gedeckt werden musste. Dabei passierte allerdings ein seltsamer Fehler.
Während die ersten Meter schon angeschraubt waren, fiel Sven beim vorbeigehen auf, dass sich die Dachelemente am First nicht exakt parallel gegenüberstanden. So wird es nicht möglich sein, die Abschlusselemente am Dachfirst zu montieren und das Dach ordentlich zu verschließen. Glücklicherweise konnte dies noch ohne größere Probleme korrigiert werden.
Und während ein Trupp mit dem Dach beschäftigt war, verputzten die anderen fleißig weiter. Auf die Rückseite des Gebäudes kam außerdem noch ein kleines Kühlhaus, wo später die Wurst- und Fleischwaren lagern werden. Im Laufe des Januars wurden dann auch schon die Fenster und Türen montiert. Lediglich beim Rolltor gab es wieder Probleme, da anscheinend niemand wusste wie es korrekt installiert wird.
Doch aller Wehwehchen zum Trotz, dank hoher Mannstärke und ausreichend Budget konnte Markus das riesige Gebäude doch tatsächlich in nur wenigen Monaten hochziehen lassen. Mitte Februar war dann auch die Solaranlage installiert, da er im Moment noch keinen richtigen Stromanschluss beantragen wollte.
Sven war bei der Installation des Septiktanks behilflich. Auch ein temporärer Wassertank wurde installiert, von wo das Wasser jetzt erstmal per Schwerkraft in die Fabrik fliesen wird. Um diesen Tank bei Bedarf aufzufüllen, behilft sich Markus momentan mit einem Generator, um die Brunnenpumpe im neuen Brunnen mit Strom zu versorgen.
Und seit Anfang März ist er nun offiziell umgezogen und das Santa Fe Paraiso ist nicht nur bewohnbar, sondern in der Tat auch bewohnt. Ein weiterer Meilenstein ist erreicht. Und das bestimmt nicht nur für uns, sondern auch für Markus. Obwohl noch längst nicht alles perfekt ist, doch was gibt es Schöneres als in den eigenen vier Wänden zu wohnen?
Vom Paraiso gibt es allerdings noch reichlich mehr zu berichten. Auch von unserer Finca und dem Ausbau des Hostels gibt es so einige Neuigkeiten. Mehr als genug Material also für einen weiteren Beitrag. Ich freu mich drauf, bis dann!
Ja, das macht Freude, wenn es richtig vorwärts geht !