Sightseeing und Bye-Bye Beijing

07.05.2015

Im zweiten Teil der Tour ging es dann auf zu den Hutongs. Sie waren der eigentliche Grund, warum ich diese Tour überhaupt gebucht hatte. Hutongs sind enge Gassen, die bis in die 90er Jahre die vorherrschende traditionelle Wohnbebauung in Peking waren. Hutong kommt aus dem Mongolischen und bedeutet so viel wie Quelle. Eine Anspielung darauf, dass die Bewohner dieser Hutongs oft in der Nähe eines Brunnens wohnen.

Hier gibt es auch noch die traditionellen Wohnhöfe, auch Siheyuan genannt, zu sehen. Das chinesische Wort Siheyuan bedeutet wörtlich übersetzt so viel wie „umgeben von Gebäuden auf allen vier Seiten“. Und genau so erklären sich dann auch die engen Gassen 🙂

Auf-der-Rikscha

Ich nahm in einer Fahrradrikscha Platz und konnte gemütlich im gepolsterten Sitz relaxen, während ich durch die Gassen kutschiert wurde. Nebenbei erfuhr ich noch einiges über das Leben in den Wohnhöfen. In einen Hof kommt man nur über eine hohe Türschwelle, welche Staub und Mäuse fernhalten soll. Und natürlich auch böse Geister und Unglück.

Die Wohnaufteilung wurde früher strikt geregelt. Im sonnigen nördlichen Teil des Hofs wohnten die Eltern, im südlichen Teil wo ein kalter Wind weht waren die Diener untergebracht. Söhne und Töchter residierten im westlichen bzw. östlichen Teil eines Wohnhofs. Heutzutage sieht man das nicht mehr so eng. Bis heute verfügen jedoch die wenigsten Hutongs über fließend Wasser und sanitäre Einrichtungen. Dies soll mit ein Grund sein warum die jüngeren Generationen mittlerweile ein Leben im Hochhaus bevorzugen.

Hutongs

Und die Hochhäuser sind es auch, die den Hutongs sozusagen den Garaus machen. Es ist absehbar, dass schon in wenigen Jahren kaum noch originale Hutongs im Stadtzentrum zu finden sein werden. Naja, die chinesische Regierung plant sicher schon ein Museumsdorf oder so. Zum Mittagessen ging es dann zu einer einheimischen Familie, wo mir Reis, jede Menge Gemüse und Hühnchen serviert wurde.

Grade rechtzeitig als die Hutongs von 20 Rikschas mit eindeutig deutschen Touristen überfallen wurden, war meine Tour auch schon wieder zu Ende. Tja, wenn man nicht mit dutzenden anderen Leuten unterwegs ist gehen die Dinge halt schneller vonstatten. Mal abgesehen vom Straßenverkehr, denn auch in einem verhältnismäßig kleinen Auto ging es da nicht schneller voran.

Teezeremonie

Letzte Station war der Jingshan Park, wo ich in einem Teehaus eine chinesische Teezeremonie genoss. Sie ist ein bedeutender Teil der chinesischen Kultur und die älteste ihrer Art. Mit geübten Bewegungen bereitete die Bedienung sechs verschiedene Teesorten für mich zu. War ganz interessant und auch lecker. Konnte nicht widerstehen und habe ein schweineteures winzig kleines Döschen Tee gekauft.

Zum Abschluss der Tour spazierten wir noch auf einen Hügel im Park, von wo man eine gute Aussicht auf die verbotene Stadt hatte. Dorthin zu gehen werde ich mir allerdings sparen, denn auf meiner China Tour habe ich nun absolut mehr als genug bunte und verschnörkelte Tempel gesehen. Es ging zurück ins Hotel, den Abend verbrachte ich mit Bier trinken und skypen.

 

08.05.2015

Aufstehen, packen, auschecken und ab ins Taxi. Es war Zeit mich von Beijing und China zu verabschieden. Allzu schwer fiel es mir ehrlich gesagt nicht. Eine Stunde später war ich am Flughafen, nochmal zehneinhalb Stunden später in München, wo ich von drei Generationen meiner Familie am Flughafen abgeholt wurde. Die zweieinhalb Stunden auf dem Rücksitz mit meiner kleinen Nichte waren auch noch ein besonderes Erlebnis. Vor allem für meine Ohren. Na wer weiß, vielleicht wird sie mich in ein paar Jahren ja mal auf einer Reise begleiten 🙂

Im_Auto

Und solang der Onkel auch brav aus jedem Urlaub ein Stofftierchen mitbringt ist alles gut. Woher das nächste Tierchen kommen wird ist noch nicht klar, im nächsten Beitrag wird es dann vorerst mal die China Zusammenfassung geben. Bis dann 🙂

 


5 Antworten

  1. Ida jäger sagt:

    „Die zweieinhalb Stunden auf dem Rücksitz mit meiner kleinen Nichte waren auch noch ein besonderes Erlebnis. Vor allem für meine Ohren. “ Hut ab mein Sohn da warst du wirklich ein sehr geduldiger Onkel..Deine Bemerkung dass du nächstes mal vielleicht liieber mit dem Bus nachhause fahren wirst, haben wir allerdings nicht überhört 🙂

  2. „ein schweineteures winzig kleines Döschen Tee gekauft.“ – und, was war es genau ?

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