Von Mangroven bis Regenwald: Zu Besuch in Chiriquí
Die Monate ziehen vorüber, mit der Berichterstattung hänge ich immer noch irgendwo in unserem Europa Urlaub vergangenen Sommer fest. Dabei gibt es auch so viel aus unserer Freizeit in Panama zu berichten, dass sich mittlerweile ein Beitrag füllen lassen sollte. Tja, probieren wir es doch einfach mal aus.
In der Tat wohnen wir ja da, wo andere einen weiten Weg auf sich nehmen, um Urlaub zu machen. Wie schön wir es haben geht im Alltag leider allzu oft verloren. Mit unseren vielen Hunden sind wir jetzt auch nicht mehr so flexibel, sodass mehrtägige Ausflüge eher die Ausnahme sind. Im April zu meinem Geburtstag waren wir dann trotzdem für ein paar Tage unterwegs.
Und zwar in der benachbarten Provinz Chiriquí, wo im kühlen Norden nicht nur jede Menge Gemüse wächst, sondern es im Süden auch schöne Strände am Pazifik gibt. Rund drei Stunden von Santa Fe entfernt, fuhren wir in das kleine Fischerdorf Boca Chica, wo wir ein Zimmer im Roxy Fishing Club bezogen. Die Küste ist von Mangroven geprägt und der Ort vor allem unter Sportfischern beliebt.
Doch um irgendwelche armen Fische mit einem Haken in der Fresse des Sportes wegen in ein Boot zu ziehen, waren wir nicht gekommen. Was für ein Sport soll das überhaupt sein? Egal. Nachdem wir das Gepäck im Hotel gelassen hatten, machten wir uns auf die Gegend zu erkunden. Direkt in Boca Chica gibt es keinen Strand, weshalb unser erstes Ziel der nahegelegene Playa Hermosa war.
Wie an anderen Stränden in der Gegend ist auch hier die Küste überaus flach, sodass wir bei Ebbe hunderte Meter vom Wasser entfernt waren. Ein einsames Boot mitten im Sand war Zeuge davon. Derweil lagen die Mangroven im Trockenen und die pfannkuchenartigen Gesteinsschichten erinnerten mich an den Kakadu National Park in Australien.
Dass wir uns mit diesem Strand nicht zufriedengeben werden war allerdings auch klar. Also ging es weiter auf Entdeckungstour. Die Gegend hier hat übrigens etwas ganz Besonderes. Brandneue aalglatte Straßen mit Brücken und Leitplanken und allen Schikanen. Ziemlich sicher haben hier in der Nähe also irgendwelche Politiker oder deren Verwandtschaft ihre Strandhäuser.
Für uns war das toll, denn die Straße war nicht nur perfekt ausgebaut, sondern auch komplett leer. Also ging es als nächstes zum Gavilla Beach, wo uns das Meer schon deutlich näher war. Wir wateten durch das lauwarme Wasser und kletterten über die Felsen am Rande der kleinen Bucht. Obwohl es Freitagnachmittag und das Wetter bestens war, lief uns bis jetzt noch keine Menschenseele über den Weg. Waren die etwa alle beim Sportfischen?
Noch ein paar Kilometer weiter südlich, nämlich beim Playa Bejuco bzw. beim Punta Bejuco gefiel es uns schlussendlich am besten. Hier war nicht nur der begehrte Sandstrand mit dem korrekten Gefälle anzutreffen, sondern auch jede Menge der für einen Touristenstrand obligatorischen Palmen. Obwohl mitten in der Trockenzeit, muss das Wetter hier kürzlich ziemlich übel gewesen sein. Zahlreiche umgefallene Palmen zeugten noch davon.
Ein paar wenige Einheimische waren mit Aufräumarbeiten beschäftigt, wir wieder mal die einzigen am Strand. Bei einem angenehmen Lüftchen im Schatten der Palmen verspeisten wir unseren mitgebrachten Obstsalat. Ja, so lässt es sich doch leben. Der Ausflug hatte sich voll und ganz rentiert. Doch langsam wurde es spät und wir machten uns auf zurück Richtung Boca Chica.
Das Dorf dort ist nicht grad das schönste oder sauberste oder ruhigste, doch unser Hotelzimmer hatte Klimaanlage und Pay-TV mit richtig gut synchronisierten Filmen. Außer im Urlaub haben wir sowas auch nicht. Zum Abendessen verspeisten wir im nebenan gelegenen Restaurant eine riesige Platte mit Frittiertem und widmeten uns danach besagtem Pay-TV.
Das Frühstück am nächsten Morgen war auch noch inklusive und sodann ging es auf in die Berge. Im Norden der Provinz wollten wir nämlich ein paar Gärtnereien besuchen und schauen ob wir gezüchtete Obstbäume finden können. Zuerst fuhren wir hoch in Richtung Boquete. Entlang der Hauptstraße waren zahlreiche Gärtnereien, von denen die meisten aber nur Blumen und andere eher dekorative Pflanzen im Angebot hatten.
Yuly war da natürlich begeistert und verbrachte Stunden mit blumenschauen. Endlich im eigentlichen Boquete angekommen, ging alles nochmal von vorne los. Denn wer hätte das gedacht, im Dorf gab es noch mehr Blumen zu sehen. Irgendwann war das dennoch erledigt und am Rückweg hielten wir beim Vivero Two Rivers in Dolega. Da fanden wir das größte Angebot an Fruchtbäumen das uns bisher untergekommen war.
Die Bäumchen waren teilweise über einen Meter hoch und wir mussten uns ein wenig limitieren, um noch genügend Platz im Auto zu haben. Dieses Jahr werden wir sowieso nicht allzu viel einpflanzen können. Und wenn die Zeit gekommen ist, wissen wir jetzt wenigstens wo genau wir tolle Obstbäume herkriegen. Unser Ausflug in die Gegend war auch nicht nur deswegen, denn am Abend waren wir zu einer Geburtstagsfeier in Volcan eingeladen.
Dahin wählten wir die abenteuerliche Route über Cordillera. Eine anspruchsvolle Strecke durch die Berge, die uns direkt zum Ziel führte. Wir verbrachten einen netten Abend in Volcan, der zugleich den Höhepunkt und den Abschluss unseres kleinen Ausflugs darstellte. Am nächsten Tag ging es zurück nach Santa Fe, wo schon Yulys Mutter und die Hunde auf uns warteten.
Und in den nächsten Wochen werde ich euch auch von hier einen neuen Bericht senden. Bis dann!
wow! cool! Bei diesen Fotos fuehl ich mich wie zu Hause 🙂
Jo das glaube ich, bei euch in Queensland ist das ja sehr ähnlich!