Wien Sightseeing: Schloss Schönbrunn

Hallo und schönen guten Morgen aus Wien, wo wir gerade unseren dritten und letzten Tag des Sightseeings beginnen. Für heute wollten wir nochmal nach Schönbrunn, wo wir gestern außer dem Apfelstrudel und dem verregneten Zoo ja nicht allzu viel gesehen haben. Also machten wir uns schon früh morgens mit der U-Bahn auf den Weg.

Aus dem Bauch heraus behaupte ich jetzt einfach mal, Schönbrunn ist eine der Top Touristenattraktionen Wiens. Viel los ist da auf jeden Fall immer, weshalb man auch nicht einfach ein Ticket kaufen und hineinspazieren kann. Ja eigentlich schon, doch das Ticket ist dabei an einen bestimmten Zeitraum gebunden. Ganz einfach um zu verhindern, dass zu viele Leute gleichzeitig durch die Räume des Schlosses stolpern.

Für unsere Tour durch die sogenannten State Apartments, gab es früh morgens noch keine Wartezeit und wir konnten vom Tour Center direkt weiter zum Schloss. Hoch ging es die Blaue Stiege, die bei unserem Besuch allerdings mit einem roten Läufer bezogen war. Sie führte uns in den ersten Stock und in die Große Galerie. Diese ist quasi das Herzstück mitten im Schloss.

Mit ihrer Größe von insgesamt 420m² bietet die Große Galerie ausreichend Platz für festliche Empfänge oder Bälle und kann auch prima als Tafelsaal verwendet werden. Der Raum hat hohe Fenster und parallel dazu riesige Kristallspiegel an den Wänden, welche mit vergoldeten Verzierungen und 60 Wandleuchtern geschmückt sind.

Vergessen wir nicht die drei gigantischen Gemälde an der Decke und die nicht minder kleinen Kronleuchter. Ja, es war alles ziemlich prunkvoll und nachdem wir noch den kleinen Saal und diverse Kabinette gesehen hatten, war die Tour auch schon vorbei. Wir entschlossen uns ein bisschen im Garten umzusehen. Doch die Anlage war uns eindeutig zu groß, um sie zu Fuß zu erkunden.

Dafür gibt es auch die Schönbrunner Panoramabahn, mit der wir bequem alle Sehenswürdigkeiten des 160 Hektar großen Weltkulturerbes Schönbrunn erreichen konnten. Mit dem Kopfhörer im Ohr lauschten wir dem Audio Guide. So erfuhren wir allerhand interessantes über die verschiedenen Gebäude und Bereiche der Anlage. An der Gloriette stiegen wir aus.

Es war Zeit zum Frühstücken und schließlich nutzte schon Kaiser Franz Joseph I die Gloriette als Frühstückszimmer. Ganz so pompös war es bei uns aber sicher nicht, als wir unsere Wurstbrötchen auf der Aussichtsplattform am Dach verspeisten. Der Himmel war trüb und es sah nach baldigem Regen aus. Schnurstracks machten wir uns also auf und zurück zum Schloss.

Mittlerweile war es schon fast Mittag und dort war ganz schön was los. So spazierten wir zur nahegelegenen Kaiserlichen Wagenburg, wo es ein bisschen ruhiger war. Zum Ende der Monarchie umfasste der kaiserliche Fuhrpark rund 640 Fahrzeuge unterschiedlichster Art. In diesem Museum sind einige Highlights davon zu sehen. Es zählt zu den bedeutendsten Sammlungen höfischer Prunk- und Gebrauchsfahrzeuge.

Und so konnten wir die verschiedensten Kutschen, Schlitten und Wägen bestaunen. Von der Kinderkutsche über den Reisewagen bis zum Imperialwagen waren alle Arten von Prunk- und Gebrauchsfahrzeugen vertreten. Doch auch Sänften und Tragsessel sowie Geschirre, Sättel und Schabracken waren in der Ausstellung zu sehen. Es war ein interessanter Einblick in vergangene Zeiten, den wir direkt im nächsten Museum fortsetzen wollten.

Weiter gingen wir nämlich ins Kindermuseum beim Schloss Schönbrunn. Auf spielerische Art und Weise konnten sich die heutigen verwöhnten Kinder das Leben der damaligen verwöhnten Kinder näherbringen lassen. Mit Verkleidungszimmer inklusive, wo man sich mit Perücken und Kleidungsstücken im Stil von damals verkleiden konnte. Irgendwie war das glaub ich alles nicht für uns gedacht, doch Yuly fiel zumindest größenmäßig nicht weiter auf.

Das Wetter draußen war leider immer noch ziemlich verregnet und so beschlossen wir anstatt den Gärten die Gewächshäuser anzusehen. Das im Jahr 1904 erbaute Sonnenuhrhaus, welches seit 2004 als Wüstenhaus genutzt wird, machte dabei den Anfang. Es versteht sich als Pendant zum Regenwaldhaus im Tiergarten Schönbrunn, welches wir uns schon gestern kurz angesehen hatten.

Von den zahlreichen Sukkulenten die wir dort sehen konnten, gibt es viele auch in Santa Fe in freier Natur. Oder zumindest wachsen sie dort. Da Yulys Mutter ein großer Fan von Kakteen ist, hat sie schon so einige exotische Varianten auf die Finca gebracht. Das Haus beherbergte aber nicht nur Pflanzen, sondern auch Kleintiere wie Wüstenspringmäuse, Reptilien und Vögel.

Das Palmenhaus direkt nebenan erreichten wir nach einem kurzen Spaziergang durch den Regen. Es wurde bereits 1882 eröffnet, ist weltweit eines der größten seiner Art und beherbergt rund 4500 Pflanzenarten. Hier fühlten wir uns sofort wie zu Hause. Erstens das Klima und zweitens die Vegetation, die schon wirklich fast wie unser Garten in Santa Fe aussah.

Freilich ist dafür eine ganze Menge Technik nötig, solche Pflanzen in Wien am Leben zu erhalten. Ein eigenes Heizhaus wärmt die Luft. Schattiert wird auf Knopfdruck, eine Nebelsprühanlage sorgt für die richtige Luftfeuchtigkeit und spezielle Vegetationsheizungen halten den empfindlichsten Pflanzen die Wurzeln warm. Ja, ein bisschen eifersüchtig wurde ich da schon. Schließlich haben wir noch nicht mal ein popliges Gewächshaus.

Ja, dafür aber besseres Wetter. Haha. Draußen regnete es nämlich immer noch, unser Schönbrunn Besuch war dann mit dem Palmenhaus auch erledigt. Weiter ging es wieder zum Touristen Bus, mit dem wir uns eine Reihe anderer Sehenswürdigkeiten wenigstens noch aus der Ferne ansahen. Nach drei Tagen Wien haben wir nur einen Bruchteil von dem gesehen, was die Stadt alles zu bieten hat.

Zufrieden waren wir trotzdem und so verbrachten wir eine letzte kurze Nacht in unserem Apartment. Auf zur nächsten Destination geht’s morgen früh um 4 Uhr bzw. im nächsten Beitrag. Bis dann!

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